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Viele Morde an Frauen in Basra

BERLIN taz ■ In der südirakischen Stadt Basra sind in den vergangenen drei Monaten 42 Frauen vermutlich von religiösen Extremisten getötet worden. Nach einem Bericht des britischen Rundfunksenders BBC sprach der Polizeichef der Stadt, Abdul Jalil Khalaf, in diesem Zusammenhang von einer regelrechten Gewaltkampagne gegen Frauen, die neben Mord auch mit Drohungen und Einschüchterungen einhergehe. Einige der Opfer seien von ihren Mördern hinterher in „unzüchtige“ Kleidung gesteckt worden, anderen Leichen hätten die Täter Zettel angeheftet, „um ihre schrecklichen Taten zu rechtfertigen“. Laut dem Bericht trauen sich Frauen ohne strenge islamische Kleidung nicht mehr auf die Straße; berufstätige Frauen werden unter Druck gesetzt, ihren Arbeitsplatz aufzugeben. Der Polizeichef wurde in diesem Jahr von Ministerpräsident Nuri al-Maliki nach Basra geschickt, um dort für Ordnung zu sorgen. Gegenüber der BBC wies er darauf hin, dass die Polizisten häufig Angst hätten, diese Fälle zu untersuchen. Hinzu kommt, dass die Angehörigen der Opfer sich oft nicht an die Polizei wenden, da die Sicherheitskräfte als von radikalen Elementen durchsetzt gelten. In Basra rivalisieren mehrere schiitische Gruppen. B.S.

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