: Bischhöfin fordert Umdenken
Mehrere hundert Menschen haben am Sonntag in einem Gottesdienst der fünf getöteten Kinder im schleswig-holsteinischen Darry gedacht. Zu der Trauerfeier in der Michaeliskirche von Darrys Nachbarort Lütjenburg waren auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU), Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) und Innenminister Ralf Stegner (SPD) erschienen. In der vergangenen Woche hatte eine psychisch kranke Mutter im Dorf Darry ihre fünf Söhne getötet.
Die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter forderte in ihrer Predigt ein Umdenken der Gesellschaft und mehr Mitmenschlichkeit. „Vor welchem Abgrund muss sie gestanden haben, als sie dies tat?“, sagte Wartenberg-Potter in ihrer Predigt über die Mutter. „Die Schutzengel waren vertrieben.“ Als Konsequenz der schrecklichen Tat könne eine „neue Kultur des Miteinanders“ entstehen. Jeder könne zum Schutzengel werden, sagte die Bischöfin.
An der Gedenkfeier in der 850 Jahre alten Backstein-Kirche nahmen Nachbarn und Freunde der Familie sowie viele Kinder teil. Die Angehörigen stehen noch immer unter seelsorgerischer und psychologischer Betreuung und werden abgeschirmt.
Bei dem Gottesdienst wurde für die Familie und die Beisetzung der fünf Brüder gesammelt. Ein Termin für die Beerdigung steht noch nicht fest. Das Land hat zu der Beisetzung Trauerbeflaggung angeordnet. DPA
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