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KOMMENTAR: EIKEN BRUHN ÜBER DEN UNTERSUCHUNGSAUSSCHUSSEs gibt keinen Schuldigen

Wenn ein Kind stirbt, ist das furchtbar, egal, ob es 500 Gramm oder zwanzig Kilo gewogen hat. Dass untröstliche Eltern in einer solchen Situation nach Schuldigen suchen mögen, ist verständlich. Unbeteiligte sollten bei allem Mitgefühl einen klaren Kopf behalten. Im sogenannten Bremer Frühchen-Skandal war dies nicht immer der Fall. Verdächtigt wurden: der Chefarzt, der die Hygienevorschriften nicht einhielt, zu spät einen Zusammenhang herstellte zwischen einzelnen Keimfunden. Dann der verhasste Chef der Klinikgesellschaft, der der Station zu wenig Personal gönnte. Zwischendurch gab es Vorwürfe gegen Gesundheitsamt und senatorin, dass die ihren Aufsichtspflichten nicht nachgekommen seien. Manch einer hielt auch die Eltern oder die Klinik-Kantine für das Einschleppen der Keime verantwortlich.

Es ist unwahrscheinlich, dass der Untersuchungsausschuss seine Arbeit damit beenden wird, dass einer Person oder einem System eine klare Schuld zugewiesen werden kann. Er könnte aber – wie beim gestrigen Auftakt-Vortrag eines Neonatologen – mehr Sachlichkeit in die Debatte bringen. Dazu gehört zweierlei: Es gibt Krankenhauskeime. Einige Frühchen werden an ihnen sterben. Die Frage ist, wie dieser Anteil möglichst niedrig gehalten werden kann. Bericht SEITE 22

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