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geläufig Auch mit Schmerzen

„Das wirkliche Leben, sagt mir eine Stimme, das ist jetzt und jetzt, nimm es in Empfang, wie es sich darbietet, auch mit Schmerzen, mit Angst und gleichzeitig mit allen Entzückungen, die man sich nur denken kann!“ Maxie Wander (Foto), die diesen Satz schrieb, hatte der Schmerzen reichlich zu durchleiden. Als ihr Buch „Guten Morgen, du Schöne. Protokolle nach Tonband“ nach zähen Verhandlungen endlich im Jahr 1977 in der DDR erschien, litt sie bereits unter einer sich rasch ausbreitenden Krebserkrankung. Dennoch plante sie bereits eine Fortsetzung des Protokollbandes, Männer und Kinder wären die Nächsten gewesen, die sie befragt hätte. Dazu kam es nicht mehr – auch die Lizenzausgabe in der Bundesrepublik, die gegen ihren Willen gekürzt wurde, dafür allerdings ein Vorwort ihrer Freundin Christa Wolf enthielt, erlebte sie nicht mehr. Und den Erfolg, den „Guten Morgen, du Schöne“ im Osten wie im Westen hatte, konnte sie bestenfalls ahnen. „Eigentlich ist jede Frau interessant, wenn man Kraft hat, sich mit ihr zu beschäftigen“, lautete ihr Motto, und so begründete sie mit der Protokollform eine Gattung, die vor allem in der DDR noch viele erfolgreiche NachahmerInnen fand. Heute Abend wird Ruth Reinecke unter dem Titel „Ist ein wenig Selbsttäuschung nicht lebensnotwendig?“ an Maxie Wander erinnern, und das Maxim Gorki Theater ist für eine solche Erinnerung durchaus der passende Ort, denn die Dramatisierung von „Guten Morgen“ erlebte weit über 400 Vorstellungen und lockte auch Leute ins Theater, die dort eher selten gesehen werden.

Maxim Gorki Theater, 20 Uhr

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