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Neue Schleuse, mehr Fisch

■ Zugang zu Fischereihafen in Bremerhaven wird ausgebaut

Die Tage der alten Schleuse im Fischereihafen zu Bremerhaven sind gezählt. Gestern machte Wirtschaftssenator Hartmut Perschau (CDU) den ersten Spatenstich für den Ausbau der 75 Jahre alten Schleuse - pünktlich zum 100. Geburtstag des Hafens. Das Projekt soll 251 Millionen Mark kosten. Die neue 181 Meter lange und 35 Meter breite Schleusenkammer soll bis Ende 1999 fertiggestellt sein. Erst am Mittwoch waren die ersten 33 Millionen Mark für den Bau in den Wirtschaftsförderausschüssen bewilligt worden.

Perschau würdigte das Projekt gestern als eine „Investition in die Zukunft. Mit diesem Jahrhundert-Bauwerk wird Bremerhaven auch in Zukunft noch ein wichtiges Ausfalltor in die Welt sein“. Mit dem Ausbau soll der Zugang auch für größere Kühltransportschiffe zum Hafengebiet ermöglicht werden. Nur dann könne Bremerhaven als Zentrum der europäischen Fisch- und Nahrungsmittelverarbeitung im internationalen Standort-Wettbewerb bestehen.

Bisher mußten Schiffe mit mehr als 100 Meter Länge den Frostfisch an der Columbuskaje entladen, der dann per LKW in den Hafen transportiert wurde. Wenn die Schiffe nicht gleich andere Häfen anliefen.

Auch die Grünen äußerten helle Freude darüber, daß das Projekt nun an den Start ginge. Manfred Schramm, grüner Wirtschaftsdeputierter: „Mit dem Neubau werden weitere Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Die vom Bremer Ausschuß für Wirtschaftsforschung aktualisierte Kosten-Nutzen-Analyse errechnet einen positiven finanziellen Nutzen für den Bau der Schleuse, obwohl die Unsicherheiten des zukünftigen Werftenstandortes herausgerechnet wurden.“

Und genau daran schieden sich bisher die Gemüter. Kritiker hatten den Sinn des finanziellen Mammutprojektes in Frage gestellt. Angesichts der unsicheren Lage der Schichau-Seebeck-Werft müsse überlegt werden, ob es nicht billiger wäre, den Hafen zu verlegen.

Dagegen spricht das Umschlagsvolumen des Hafens. Im April 1996 wurden 21.646 Tonnen Fischprodukte umgeschlagen. Zum Vergleich: In Hamburg waren es 99, in Cuxhaven 2.303 Tonnen. Jeti/dpa

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