: Das Geburtshaus in Altona – einmalig in Hamburg
Das erste, bisher einzige Geburtshaus in Hamburg gibt es seit 1992. Im Januar 1993 kam dort das erste Baby zur Welt. „Wir wollen Frauen und Paare ganzheitlich vor, während und nach der Geburt betreuen“, sagt Bettina Salis vom Geburtshaus. Dabei soll den Besonderheiten jeder einzelnen Geburt Raum und Zeit gelassen werden. Für den geburtshilflichen Bereich stehen rund um die Uhr zwei Hebammen in Rufbereitschaft. Die erste Hebamme begleitet die Frau während der gesamten Geburt, die zweite wird in der letzten Phase hinzugezogen. Einen „Schichtwechsel“ wie im Krankenhaus, bei dem die Gebärende sich an ein neues Gesicht gewöhnen muß, gibt es im Geburtshaus nicht. Treten während der Geburt Komplikationen auf, veranlassen die Hebammen die Verlegung in eine Klinik. Die Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Altona hat sich gut eingespielt.
Das Team besteht aus 13 Hebammen, die zusätzlich Verwaltung und Koordination bewältigen, einer Yogalehrerin, einer Feldenkraistherapeutin und einer Diplompädagogin, die für die Hebammenfortbildung zuständig ist. Rund 300 Frauen melden sich jährlich in Altona an, etwa zwei Drittel der Babies kommen dann tatsächlich in den hellen und freundlichen Räumen des Geburtshauses zur Welt. Die anderen Frauen entscheiden sich um oder können aufgrund von gynäkologischen Problemen nur in einer Klinik entbinden.
Neben der Möglichkeit zur ambulanten Geburt bietet das Geburtshaus einen offenen Babytreff und Hilfestellungen bei Schwangerschaftsbeschwerden an. Es gibt ein breites Kursangebot von Babymassage über Yoga und Tanz für Schwangere bis zu Feldenkrais, für das sich jährlich etwa 600 Frauen anmelden. Noch einmal 400 Paare und einzelne Frauen kommen jährlich zu den Geburtsvorbereitungskursen. Die Angebote sind selbstverständlich auch für Frauen gedacht, die nicht ambulant im Geburtshaus entbinden möchten.
lian
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