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Strahlende Cola?

■ Wie durch ein Leck in einem schottischen AKW vielleicht Getränke verseucht wurden

Dublin (taz) – Ein Atomkraftwerk ist keine Brauerei. Diese Erkenntnis setzt sich allmählich auch im schottischen Hunterston durch, nachdem ein Leck im lokalen AKW möglicherweise Bier, Mineralwasser und Coca Cola kontaminiert hat. Atomkraftwerk und Getränkehersteller werden von demselben Tanklastzug mit Kohlendioxid beliefert. Ein defektes Ventil sorgte vorige Woche dafür, daß bei der Lieferung des für das Reaktorkühlsystem benötigten Kohlendioxids radioaktives Gas aus dem AKW entwich und in den Tanklaster gelangte. Der belieferte danach elf Getränkehersteller, darunter drei Brauereien und eine Coca-Cola-Fabrik.

Die Hunterston-Betreiberin Scottish Nuclear bemerkte das kaputte Ventil bereits vor zwei Wochen. Es dauerte jedoch sechs Tage, bis man auf die Idee kam, daß dadurch radioaktives Gas in den Tanklaster gelangt sein könnte. Weitere zwei Tage später dämmerten der Firma die möglichen Folgen für die Nahrungskette. Erst dann verständigte man die Aufsichtsbehörde.

Schottland-Minister Michael Forsyth wiegelte ab. Zwar leitete er eine Untersuchung ein, doch sagte er von vornherein, das Gesundheitsrisiko sei „vernachlässigenswert“. Die Untersuchung in einer Mineralwasserfirma hat gestern keine radioaktive Verseuchung erbracht. Das Ergebnis für die anderen zehn Firmen wird erst heute bekanntgegeben. Ralf Sotscheck

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