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Tabakkonzern zahlt für Raucherschäden

■ Ein US-Hersteller übernimmt Kosten für Antiraucherkampagnen

Berlin (taz/dpa) – Der Jargon ist militärisch, es geht wieder mal um einen Krieg – dieses Mal gegen die Tabakindustrie. Einen „historischen Sieg des Volkes“ verkündete am Donnerstag US-Vizepräsident Al Gore: Der US-Tabakkonzern Liggett hatte sich in einem außergerichtlichen Vergleich bereit erklärt, einen Teil des Gewinns für Antiraucherkampagnen sowie zur Behandlung von Raucherkrankheiten abzugeben. Zigarettenpackungen des Konzerns, der unter anderem die Marke „Chesterfield“ herstellt, werden künftig die Warnung tragen: „Rauchen macht süchtig und erzeugt Krebs.“ Die vier anderen US-Zigarettenproduzenten wollen vor Gericht klären lassen, ob sie für Raucherschäden zur Kasse gebeten werden können. Die deutsche Tabakbranche gibt sich ungerührt. Hier herrsche „eine völlig unterschiedliche Rechtslage“, sagte Ernst Brückner vom Verband der Deutschen Cigarettenindustrie. Der CDU-Abgeordnete Roland Sauer, Vorkämpfer für ein Nichtrauchergesetz, forderte die Zigarettenindustrie auf, ihren Widerstand gegen das geplante Gesetz einzustellen. Andernfalls könnten auch hier solche Klagen angestrengt werden. Bericht Seite 8

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