■ Bonn apart: Politik als Schiffbruch: Frauen und Kinder zuerst!
Wahlkampf in Deutschland. Die Schlacht beginnt. Schon geben sie alles, was sie haben. Frauen und Kinder zuerst, heißt es bei Schiffsunglücken. In der Politik ist es nicht anders. Da werden sie auch vorgeschickt.
SPD-Chef Oskar Lafontaine macht einen Fototermin. Mit Frau und Kind. Um 15 Uhr in der Saarländischen Staatskanzlei. Die Ausrüstung darf schon eine Stunde vorher aufgebaut werden. Lafontaine mit Frau und Kind also. So menschlich. So kann er auch sein, unser Oskar. Natürlich rennen wir alle hin. Da kann Gerhard Schröder nicht mithalten. Hat zwar Frau und Kind. Lebt aber mit Freundin.
Ist wie in der Senfindustrie: Kühne-Senf macht gerade Werbung. Paßt gut, wo doch Thomy zur Zeit nicht so gute Karten hat.
Aber Schröder kontert. Mit seiner Freundin. Bild hilft. Freundin verkauft ihren roten Renault19 für einen VW. Schließlich zieht sie ins VW-Land. Zu ihrem Schröder. Sie findet: „Das gehört sich so.“ Alle Achtung. Heiratsfähig die Frau. Landesmutterqualitäten. Passend sucht sie einen VW Golf Kombi. „Mit großem Kofferraum.“ Ihr nächster Plan: Sie gewöhnt sich Weißwürste mit süßem Senf ab und erklärt offiziell Grünkohl mit Pinkel zu ihrem Leibgericht. Urlaub macht sie nur noch in der Lüneburger Heide. Mit dem Golf. Fernwärme bezieht sie aus Gorleben.
Und wehe, Oskar Lafontaine wird noch mal erwischt: wie er italienisch essen geht; oder französischen Rotwein trinkt. Statt saarländischen.
Globalisierung muß nicht schädlich sein. Auf den Charakter kommt's an. Frau Schröder in spe beweist's. Kohl setzt seine Frau noch nicht ein. Da stimmt doch was nicht. Aber er hat einen Geheimplan. Notfalls bekommen alle Ausländer vor der Bundestagswahl das Wahlrecht. Und sein Sohn heiratet seine türkische Freundin. Dann hätte er es allen wieder gezeigt. Markus Franz
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