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Puschen für die Dame

■ Transrapid und Nordstaat: Kiels Wirtschaftsminister wirft Steine

Peer Steinbrück weiß, daß er „einen großen Stein“ wirft. Und er weiß auch, „daß es spritzen wird“. In einem 14seitigen Strategiepapier packt Schleswig-Holsteins SPD-Wirtschaftsminister heiße Eisen an. „Aus pragmatischen Gründen“ solle die rot-grüne Landesregierung an der Förde sich mit dem Bau der Transrapidstrecke Hamburg - Berlin arrangieren, heißt es darin. Bislang hat er den Bau des Magnetgleiters als „verkehrspolitisch unsinnig“ abgelehnt. Auch dringt Steinbrück auf eine „intensive Zusammenarbeit“ mit Hamburg bis hin zum Nordstaat als mittelfristige Möglichkeit.

Mit dem Konzept, das er zusammen mit Europaminister Gerd Walter (SPD) erarbeitet hat und nächste Woche im Kabinett erläutern will, wehrt sich Steinbrück gegen „politisches Klein-Klein auf Pepita-Niveau“. Die beiden, so munkeln gutunterrichtete Kieler Kreise, hielten es für angezeigt, „der Dame in die Puschen zu helfen“. Die, SPD-Regierungschefin Heide Simonis, will von Nordstaat und Transrapid nichts wissen. Den Magnetgleiter haben aber nicht nur die Nachbarländer Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern akzeptiert, auch SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder gilt als Transrapid-Fan.

Zudem seien in der Zusammenarbeit mit den nördlichen Nachbarstaaten „erhebliche Defizite“ sichtbar geworden: „Neue Strategien, Handlungsfelder und Maßnahmen müssen definiert werden“, fordern Steinbrück und Walter. Damit nach Fertigstellung der Großen-Belt-Querung die wachsenden Wirtschafts- und Verkehrsströme aus Dänemark und Schweden nicht an Schleswig-Holstein vorbeiflössen, müsse endlich Schluß sein mit „Kirchturmpolitik“. Sonst, so die düstere Prophezeiung, „laufen die uns weg“. smv

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