: Steine und Bälle
■ Nach dem 3:2 des HSV über St. Pauli randalierten Anhänger beider Teams
Zu gehörigen Auseinandersetzungen kam es am Sonntagabend, als Hooligans des FC St. Pauli und des Hamburger SV auf dem Spielbudenplatz aufeinandertrafen. Schon im Vorfeld und während eines Derbys der beiden Profimannschaften war es am Millerntor zu Handgreiflichkeiten gekommen. Nach dem Spiel zogen sogenannte Fans auf die Reeperbahn, wo sie sich und die eingreifenden Polizisten mit Flaschen, Steinen und allem, was nicht niet- und nagelfest war, bewarfen. 32 Randalierer wurden fest- und 79 in Gewahrsam genommen. Über Verletzungen wurde nichts bekannt.
Was der Einsatz der Polizei gekostet hat, ist ebenfalls nicht bekannt. Die Summe wird jedoch höher gewesen sein, als die 30.000 Mark, die das Benefizspiel dem Verein „Kinder helfen Kindern“ eingebracht hat. Da wäre es aufgrund der schon vorher angekündigten Randale sicher günstiger gewesen, die beiden Sportvereine hätten je 15.000 Mark direkt aus ihren Portokassen gespendet.
Sportlich machte der stadtinterne Vergleich deutlich, daß zwischen den beiden Hamburger Fußballteams zu Recht ein Klassenunterschied besteht. Dem HSV genügte eine ordentliche erste Halbzeit zu einem souveränen 3:2-Sieg. Die beiden Tore von Marcus Marin für den FC St. Pauli verdecken die Schwäche, die der Club aus der vorigen Saison mitgebracht hat. Denn außer Marin scheint niemand in der Lage zu sein, Tore zu schießen. Während HSV-Trainer Frank Pagelsdorf mit der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison bislang zufrieden sein kann, muß St. Pauli-Coach Gerhard Kleppinger bis zum Zweitligasaisonauftakt am kommenden Freitag gegen TeBe Berlin noch eine Menge feinschleifen. else
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen