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CDU/CSU holt auf – aber weiter klare Mehrheit für Rot-Grün

■ Laut ZDF-„Politbarometer“ liegt SPD mit 42 Prozent 4 Punkte vor der Union. Grüne und FDP über 5 Prozent

Berlin (taz) – Sozialdemokraten und Grüne liegen knapp sechs Wochen vor der Bundestagswahl nach wie vor klar vor der Regierungskoalition. Die Union hat aber leicht aufgeholt, meldet das ZDF-„Politbarometer“ im August. Wäre die Bundestagswahl am kommenden Sonntag, ergäbe sich selbst dann noch eine Mehrheit für Rot-Grün, wenn die PDS erneut über Direktmandate ins Parlament einzöge.

Die Mehrheit der Befragten sieht laut einer Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen lieber Gerhard Schröder als Kanzler und nicht Helmut Kohl. In der Liste der wichtigsten Politiker wurde Schröder jedoch auf Platz zwei verdrängt. Jetzt ist Unionsfraktionschef Wolfgang Schäuble neuer Spitzenreiter. Nach der Umfrage könnte die SPD mit 42 Prozent der Stimmen rechnen (plus/minus 0) und die Union mit 38 (plus 1). Die Grünen kämen auf 6 (minus 1), die FDP liegt unverändert bei 5 Prozent. Die PDS käme nach wie vor auf vier Prozent.

Dieter Roth, Chef der Forschungsgruppe Wahlen, bezeichnet in einem taz- Interview das Aufholen der Union nicht als Einbruch der SPD, sondern als einen normalen Prozeß vor der Bundestagswahl. „Es kann keine Rede davon sein, daß Schröders Stern sinkt“, so Roth. Obwohl es laut ZDF-„Politbarometer“ derzeit eine Mehrheit für Rot-Grün gibt, wird eine solche Koalition aus SPD und Grünen weiterhin deutlich abgelehnt. 51 Prozent (Juni: 46 Prozent) aller Befragten fänden es nicht gut, wenn es zu einer rot- grünen Bundesregierung käme. Nur jeder dritte befürwortet Rot-Grün. Jens König

Interview Seite 6

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