Kommentar: Aus der Kirche raus
■ CDU-Austritte statt Kirchenasyl
Der örtliche CDU-Bundestagskandidat Helmut Bongartz kann mit dem Ausländerrecht leben. Das, lieber Christdemokrat, können wir gut verstehen, müssen Sie und ihre Familie doch wahrlich nicht in ein Gotteshaus flüchten. Nein, Sie können der Presse gemütlich Auskünfte über die politische Lage in der Türkei geben. Danach werden Sie weiter für die Union die Ausländerwahlkampftrommel rühren – im Schulterschluß mit Innenminister Manfred Kanther, der die Petition der kurdischen Familie ablehnte.
Was nützt da eigentlich noch das Kirchenasyl?, fragt sich zu Recht der hiesige Pastor. Sicher, die Gemeinde kann vorerst das Schlimmste verhindern. Mehr aber nicht. Kein einziges Gesetz wird sich dadurch ändern. Das müßten auch die Kirchen wissen, ist das „C“ der Christdemokraten doch längst im Wahlkampfgetöse verlorengegangen.
Nur konsequent, daß die Berliner Oberhirten ihren CDU-Innensenator Jörg Schönbohm vom Abendmahl ausschließen wollten. Und die bayrischen Oberhirten öffentlich hart mit CSU-Innenminister Günther Beckstein ins Gericht gingen. Doch die letzte Konsequenz müßte lauten: Schließt sie alle aus der Kirche aus, die Demokratischen Unionisten – damit auch der letzte ... DU-Bundestagskandidat in Ostfriesland versteht, daß es unmenschlicher kaum geht.
Katja Ubben
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