piwik no script img

Stollmann will Minister werden

■ Der Unternehmer weist Kritik aus der SPD zurück

Mainz (dpa) – Der designierte SPD-Wirtschaftsminister Jost Stollmann hat ungeachtet der zunehmenden Kritik in der SPD seinen Anspruch auf einen Kabinettsposten bekräftigt. Im ZDF-Morgenmagazin sagte der parteilose Unternehmer gestern, er habe mit SPD-Chef Oskar Lafontaine und SPD-Kanzlerkandidat Gerhard Schröder „klare Vereinbarungen“, daß er bei einem Wahlerfolg der Sozialdemokraten „ein Regierungsamt übernehme“. Sie wollten für dessen Durchsetzung auch im Parlament sorgen. Dieses Versprechen nicht einzuhalten würde die Hoffnungen gerade der jungen Generation enttäuschen.

Zugleich forderte Stollmann seine parteiinternen Kritiker auf, „vorsichtig mit schnellen Verallgemeinerungen und Schlußfolgerungen“ zu sein. Daß man ihn gewähren lasse, zeige, daß es die SPD mit ihrem Modernisierungs- und Erneuerungskurs ernst meine.

Stollmann reagierte damit auch auf die jüngste Kritik des SPD-Sozialexperten Rudolf Dreßler. Der ist nicht Mitglied des Schröderschen Schattenkabinetts und hatte die jüngsten Äußerungen des Unternehmers in der Chemnitzer Freien Presse als „sozialpolitisch zusammenhanglos“ kritisiert und erklärt, das SPD-Wahlprogramm sei nicht Verhandlungsbasis mit Nichtmitgliedern der SPD in der eigenen Mannschaft.

Stollmann hatte die sozialen Sicherungssysteme als „Zwangssystem für den Normalverdiener“ kritisiert und gefordert, Deutschland brauche eine neue Politik und „keine sozialdemokratische Träumerei“.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen