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Pommes nur noch ohne Mayo

■ Belastete Eiprodukte auch in Deutschland

Berlin (taz/dpa/AFP) – Nachdem die belgische Regierung monatelang gebummelt hat, geht es nun ganz schnell: Gestern weitete das Gesundheitsministerium sein Großhandelsverbot für Hühner und Eier vom Freitag auch auf Kekse, Mayonnaise, Nudeln und Tiefkühlpizzen, soweit bei der Zubereitung Eier hineingerührt wurden. In einigen Proben waren so hohe Dioxinwerte gefunden worden, daß man etwa beim Verzehr eines Suppenhuhns über das 500fache des in Deutschland empfohlenen Höchstwertes zu sich nehmen würde.

Derweil wurde im EU-Veterinärausschuß ein Exportverbot für alle betroffenen belgischen Produkte gefordert. Ein Ergebnis der Beratung lag bis Redaktionsschluß noch nicht vor. Falls es kein Exportverbot gebe, drohte Bundesagrarminister Karl-Heinz Funke mit einem deutschen Alleingang.

Tatsächlich ist der Skandal schon längst hier angekommen: Ursache für die Dioxinbelastung ist verunreinigtes Mastfuttermittel, das schon im Januar auch nach Nordrhein-Westfalen verkauft wurde. Die damit gemästeten Tiere seien „schon verzehrt“, sagte gestern die grüne Umwelt- und Agrarministerin Bärbel Höhn in NRW verärgert. In Frankreich wurden sogar 30 belieferte Höfe entdeckt. Höhn warf den belgischen Behörden „schlampige Arbeit“ vor, ähnlich schlechte Erfahrungen habe man schon öfter gemacht. Bereits Mitte März tauchte erstmals der Verdacht einer Dioxinvergiftung auf. Doch selbst als in Belgien Ende vergangener Woche endlich „die Regale ausgeräumt“ wurden, schimpfte Höhn, sei man noch nicht informiert worden. Dazu aber ist Belgien nach EU-Recht verpflichtet. Die belgischen Behörden prüfen nun auch Schweinefutter auf Dioxin. In Deutschland fanden gestern Lebensmittelkontrolleure weitere verseuchte belgische Eier und Hühner. urb Bericht Seite 9

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