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■ Quelle: American Jewish Committee

Das Polizeiaufgebot war groß, als das American Jewish Committee (AJC) gestern in Berlin seine Liste der Unternehmen veröffentlichte, die während der Nazi-Zeit Zwangsarbeiter bei sich im Betrieb beschäftigt haben. „Es ist kein Zufall, dass wir diese Liste heute veröffentlichen“, betonte die künftige Leiterin des Berliner AJC-Büros, Deidre Berger. „Es ist an der Zeit, dass die Namen der Firmen genannt werden.“

Das Papier listet 257 Großkonzerne und mittelständische Unternehmen auf, die bisher nicht dem Stiftungsfonds der Wirtschaft beigetreten sind. Die Liste des AJC basiert auf Daten des Suchdienstes International Tracing Service. Dessen 1949 veröffentlichter „Catalogue of Camps and Prisons in Germany and the German-occupied Territories“ enthält mehr als 2.000 Firmennamen. Ein Forschungsteam um Lydia Marhoff von der Freien Universität Berlin hat diese Daten nun im Auftrag des AJC mit Eintragungen in Handelsregistern verglichen. Aufgenommen haben sie nur Unternehmen, die noch heute in Deutschland operieren. „Wir wollten die Diskussion anstoßen und nicht eine wissenschaftliche Forschungsarbeit leisten“, sagte Lydia Marhoff.

Die Verhandlungen zwischen Regierungsvertretern, Industrie, Anwälten und Opferverbänden waren Mitte November ins Stocken geraten und sollten ursprünglich heute fortgesetzt werden.

Doch während die deutsche Seite nur acht Milliarden Mark zahlen will, fordern die Opferverbände einen zweistelligen Milliardenbetrag. Mit seiner Liste will das American Jewish Committee Druck auf die Unternehmen ausüben.

Bereits im September hatte das Komitee 117 Firmen aufgefordert, dem Fonds beizutreten. 23 antworteten auf den Brief, nur drei traten am Ende bei. Nicole Maschler, Berlin

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