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Spontane Morddrohung

■ Anonymer Schreiber bedroht Dasa-Chef wegen A3XX und Mühlenberger Loch

Dasa-Vorstandschef Gustav Humbert hat eine schriftliche Morddrohung erhalten. Eine entsprechende Meldung der Bild-„Zeitung“ bestätigte gestern die Hamburger Polizei. Danach ist am vorigen Donnerstag in Humberts Büro bei Dasa in Finkenwerder ein handschriftlicher Brief eingegangen. Darin wird dem 50-jährigen Top-Manager angedroht, er sei „ein toter Mann“, wenn das Mühlenberger Loch für eine Erweiterung des Dasa-Werkes zugeschüttet wird.

Der laut Polizei „schwer lesbare“ Brief lasse „in Aufmachung und Diktion“ darauf schließen, „dass es sich um die spontane Reaktion eines älteren Mitbürgers auf die EU-Entscheidung handelt“. Möglicherweise sei der Absender ein direkt von der Zuschüttung des Mühlenberger Loches Betroffener. Das Hamburger Landeskriminalamt nahm die Ermittlungen auf, Humbert erhielt Personenschutz.

Die EU-Kommission in Brüssel hatte vorige Woche genehmigt, dass etwa ein Viertel dieses Landschaftsschutzgebietes im Süßwasserwatt der Elbe für eine Erweiterung des Dasa-Werks zugeschüttet werden darf, sollte Hamburg den Zuschlag für die Endmontage des Riesen-Airbus A3XX erhalten.

Das „Schutzbündnis für Hamburgs Elbregion“ und die „Finkenwerder Initiative gegen die Dasa-Erweiterung“ distanzierten sich gestern von dem Schreiben. „Wir verurteilen diese Morddrohung aufs Schärfste“, erklärte Bündnissprecherin Gabi Quast. Ini-Specherin Jeannette Kassin kritisierte, der Bild-Bericht rücke Gegner der Werkserweiterung „in die Nähe des Terrorismus“ und bat Humbert, „öffentlich richtig zu stellen, dass wir nichts damit zu tun haben“. Dasa-Sprecher Rolf Brandt mochte sich gestern gegenüber der taz dazu nicht äußern. smv

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