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Wimbledon 2000 – Verse und Gedichte zum Nachdenken für MenschenTennisprofi, halte ein!

Nicht bloß an den Menschen, sondern an das Gute im Menschen wenden sich bekanntlich die lyrischen Verse der Poetin Allerine Wibbert-Kristanitz. Die selbst bestimmte Lyrikerin, die ihre Gedichte persönlich schreibt, wendet sich in ihren Texten mutig gegen Ängste und Zwänge und spricht sich kritisch gegen Gedankenlosigkeiten, Ungerechtigkeiten und Unverantwortlichkeiten aus. Ihre sensiblen Strophen reiben sich an verkrusteten Strukturen und geben Denkanstöße für die Reise auf dem Weg zu einem besseren Dasein im Leben. Allerine Wibbert-Kristanitzens neue Gesänge, die sie wieder in ihren eigenen Worten verfasst hat, zeigen die Autorin, die sich schon immer für eine nettere Welt eingesetzt hat, nun auch als engagierte Verfasserin für eine schönere, moralisch tadellosere Tenniswelt. Wenn Sie (oder vielleicht lieber Du?) etwas davon lesen wollen, lies doch einfach jetzt weiter:

„Gegner“, sagst Du,

„Schiedsrichter“,

„Linienrichter“,

„Platzwart“ –

sag:

Gibt es im Tennissport denn auch

„Menschen“?

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Tennisprofi, halte ein!

Du spielst Tennis

und irgendwo

auf der großen, weiten Welt

ist Krieg.

Das ist ernst.

Und Du spielst!

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Die unglückliche Filzkugel,

hin- und hergedroschen

von den zwei

gedankenlosen Spielern –

ist sie nicht ein Symbol

für Dich, o Leser/in,

wie Du hin- und herschwankst

zwischen Gut und Böse?

Dumme Filzkugel!

Warum bleibst Du nicht einfach

auf der Seite des Guten!

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Alle Menschen sind gleich,

so steht es irgendwo

im Grundgesetz.

Du aber,

Tenniscrack,

höre mir zu!,

willst dauernd besser sein

als andere,

willst siegen und immerzu

siegen.

Hat Dich die Geschichte

(33! Und 45!)

wirklich

nicht klüger gemacht?

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Warum nur, Tennisfan,

nennst Du Dich

einen „Sportfreund“!

Ist es denn mal wieder

zuviel verlangt,

einfach ein „Menschenfreund“

zu sein?

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Über allen Netzen

ist Ruh;

in allen Sätzen

triffest Du

kaum einen Ball.

Die Zuschauer schnarchen

wie’n Ratzbär.

Drum schleiche hinaus,

gehe nach Haus

und sage ade dem Kommerz und dem Tenniszirkus und dem ganzen Graus!

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„Wenn Anna Kurnikoffa spielt,

ist mehr als ein Ball im Spiel.“

Chauvi-Mann, ich kenne Dich!

Wenn Du

vor dem TV-Fernseher hockst

im Unterhemd,

mit Bierbauch

und -pulle,

dann muss ich Dir sagen,

Chauvi-Mann:

Eine Anna Kurnikoffa

bist Du wirklich nicht!

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Weiße Menschen gibt es,

gelbe, braune und rote.

Doch das Tennis heißt immer:

der weiße Sport.

Sag, wer hat Recht?

Es heißt

T oll

E legant

N obel

N a so was von fein

I deal

S uper

Aber es heißt noch lange nicht:

T ippelbrudermäßig

E klig

N ullig

N eben der Spur

I gittigitt

S aubillig

D(T)enn Tennis is(t)

trotz allem immer noch

s(t)enn(i)sationell gut!

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Was sind das für Zeiten, wo

ein Gespräch über Tennis

schon ein Verbrechen ist,

weil es ein Schweigen

über so viele andere Sportarten einschließt!!

Das sind nur einige der Gedichte, die Allerine Wibbert-Kristanitz auf Papier schreibt. Die erfüllt lebende Lyrikerin spielt nach dem Dichten übrigens gern als Tennisspielerin auf dem Tennisplatz von ihrem Tennisverein. „Ich bin eine von uns“, versichert Allerine Wibbert-Kristanitz zu Recht. Nicht wahr?

Aufs Papier geworfen von Peter Köhler

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