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Pause für Radiopiraten

Polizei beschlagnahmt die Sendeanlagen von „Radio Westfernsehen“. Konsequenz: Pause bis zum Herbst

Wie erst gestern bekannt wurde, haben am vergangenen Mittwoch Polizeibeamte das Gelände des Pfefferbergs in Prenzlauer Berg durchsucht und dabei Sendeanlagen des Piratenradios 104.1 MHz beschlagnahmt. Der Sender ist seit Januar unter dem Namen „Radio Westfernsehen“ regelmäßig in der Innenstadt zu hören und möchte ein „Forum für linke Politik und Subkultur bieten“, wie ein Sprecher gestern betonte. So sei unter anderem live über die große Anti-Haider-Demo in Wien berichtet worden.

Bei der Durchsuchung am Mittwoch wurde nach Angaben des Sprechers keiner der Radio-macherInnen angetroffen. Die Polizei war gestern nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen. Die vorerst letzte Sendung war am Dienstag abend in den Äther gegangen. Die Polizeiaktion vom Mittwoch war der erste Schlag gegen den Sender, der musikalisch mehrere Styles bietet – von Punk bis Hiphop und DnB. Durch die Beschlagnahmung der Sendeanlagen sei ein Schaden von mehreren tausend Mark entstanden, sagte der Sprecher. „Wir machen so schnell wie möglich weiter.“ Dies könne allerdings bis zum Herbst dauern.

Anfang März hatte die Polizei bereits dem illegalen Sender TwenFM einen unsanften Besuch abgestattet. Im Unterschied zu „Radio Westfernsehen“ hat TwenFM kein politisches Sendungsbewusstsein, sondern ist einfach ein DJ-Radio, das Clubsounds verbreitet. Nach der Polizeiaktion sind die TwenFM-MacherInnen ins Internet gegegangen. Für das Westfernsehen kommt das nicht in Frage. Nicht jeder könne sich einen Internet-Zugang leisten, so der Sprecher.

ROT

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