piwik no script img

Privatisierung beschlossen

■ Nun werden 49,9 Prozent von bremen.de verkauft

Der Senat hat gestern die Teilprivatisierung des Internet-Stadtinformationsdienstes bremen.de (www.bremen.de) beschlossen. Zunächst will Bremen im Besitz von 50,1 Prozent der Anteile bleiben, dieser Anteil soll innerhalb von drei Jahren auf „maximal“ 25,1 Prozent verringert werden. Diese Formulierung lässt Spielraum für eine vollständige Privatisierung des Dienstes. Dies wird unter anderem von den Grünen abgelehnt. Es wird befürchtet, dass bei einer vollständigen Privatisierung die Interessen der Bürger den kommerziellen Interessen der Beteiligten untergeordnet werden. Der Senat hatte der Bürgerschaft eigentlich eine „Public Private Partnership“ versprochen.

Dem Vernehmen nach bilden sich derzeit bereits Konsortien, die ihr Interesse an einer Übernahme von Anteilen formulieren werden. Radio Bremen bestätigte gestern als erste große Institution der taz ein Interesse an einer Beteiligung. Eine führende Rolle der halbstaatlichen „Bremen Online Services“, die auch für die Abwicklung des media@§komm-Projektes zuständig ist und bremen.de gerne übernommen hätte, ist nach dem gestrigen Beschluss in weite Ferne gerückt.

Die Vorlage zur Privatisierung war im Senat vor zwei Wochen ausgesetzt worden, weil aus dem Ressort von Wirtschaftssenator Josef Hattig (CDU) Bedenken geäußert wurden. Zuständig für die Privatisierung ist Finanzsenator Hartmut Perschau (CDU). cd

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen