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Spendensammler

■ PKK-Prozess: Angeklagte schweigen

Im Prozess gegen zwei mutmaßliche PKK-Aktivisten wegen versuchter Erpressung beim Kassieren von Spenden wollten sich die Angeklagten gestern vor dem Hamburger Landgericht nicht zur Sache äußern. Die beiden 27 und 28 Jahre alten Männer sollen zwischen 1998 und Mai diesen Jahres gemeinsam mit weiteren PKK-Anhängern ihre kurdischen Erpressungsopfer massiv unter Druck gesetzt haben. Dabei wurde Waffengewalt eingesetzt und mit dem Tod von Angehörigen gedroht. Zwei Menschen kamen bei den Auseinandersetzungen zu Tode.

Zwei Männer aus der Gruppe, darunter der Anführer, wurden bereits im Juli diesen Jahres zu Haftstrafen von sieben bis achteinviertel Jahren verurteilt. Die Anhänger der seit 1994 in Deutschland verbotenen kurdischen Arbeiterpartei hatten Geschäftsleute für ihren Kampf in der Türkei um mehrere tausend Mark erpresst. Ein Teehausbesitzer wurde gezwungen, den Verkauf von Haschisch zu dulden. Ein weiterer Gastwirt, von dem 30.000 Mark gefordert wurden, floh nach etlichen Nötigungen in die Niederlande. Bei diesen Taten sollen die jetzigen Angeklagten Unterstützung geleistet haben. Der Richter sprach in der Urteilsbegründung im Juli von der Angst der Opfer, die durch Schläge und Bedrohungen ins Extreme gesteigert wurde. lno

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