piwik no script img

Herr des Hafenbasars ist tot

■ Harry Rosenberg ist am Freitag 75-jährig gestorben

Der Gründer und langjährige Besitzer von Harrys Hafenbasar, Harry Rosenberg, ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 75 Jahren.

Den Hafenbasar kennt auf St. Pauli eigentlich jeder. Er wurde 1954 in der Bernhard-Nocht-Straße von Rosenberg gegründet, nachdem dieser die Seefahrt aufgeben musste. Als Grundstock für den Laden, der immer auch gleichzeitig Museum war, dienten ihm sowohl Dinge, die er von seinen Reisen mitbrachte, als auch der Nachlass aus der Museumskneipe Käpt'n Haase in der Erichstraße. Rosenberg kaufte vor allem von Seeleuten Kuriositäten aus der ganzen Welt auf, so dass das Angebot stetig wuchs und der Hafenbasar zur angeblich „größten Rumpelkammer der Welt“ wurde. Bei den Seeleuten sprach sich rasch herum, dass man sich bei Rosenberg mit Mitbringseln ein paar Mark verdienen konnte.

1996 musste der Gründer seine Räume in den ehemaligen Spirituosenkellern der Firma Niebuhr aufgeben, da Immobilien Becker sein Erotic-Museum erweitern wollte. Den Umzug organisierte seine Tochter Karin: Inzwischen ist der Hafenbasar in einer 700 Quadratmeter großen Fabrikhalle an der Großen Freiheit 68 gelandet. Der Mietvertrag läuft aber nur bis zum Ende diesen Jahres. Rosenberg selbst hatte nach dem Auszug aus seinem „Reich“ in den Niebuhrschen Kellern schnell alle Lust verloren und wurde binnen kurzem zu einem Pflegefall. Günter Zint

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen