: Tipis für Bremen
■ Lebende Häuser: Weidenruten sind ein vielseitiges Bau- und Bastelmaterial
Seit mehr als 250 Jahren nutzen Menschen Weidenruten , um Körbe zu flechten und Zäune zu bauen. Dabei lässt sich aus den Zweigen dieser Bäume mehr formen als nur Gebrauchsgegenstände. Wenig bekannt ist, dass sie heute auch oft als Kletterhilfen für Pflanzen dienen, die auf diese Weise an Häuserwänden angebracht sind.
Aber auch Spielräume für Kinder können auf diese Weise entstehen: Gerade aufgrund ihrer ungewöhnlich hohen Biegsamkeit eignen Weidenzweige sich, um kleine „Indiander-Tipis“, hölzerne Iglus oder Lauben für den Frühling zu bauen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zweige in der Erde wieder anwachsen und so ein „lebendes“ Häuschen entstehen kann. Um die Zweige zwischen Schnitt und Verarbeitung frisch zu halten sollten sie an schattiger Stelle 40 bis 50 Zentimeter tief in der Erde stehen. Zum Bauen sollten lange und elastische Weidenruten von unterschiedlichen Weidearten und Haselsträuchern verwendet werden. Es empfehlen sich vor allem Korb-, Reif- und Purpurweiden, um damit in Haus und Garten zu arbeiten.
Um die Weiden zu schneiden, gilt es jedoch die sogenannte Vegetationsruhe zu beachten. In dieser Spanne von Anfang November bis Ende Februar – dass heißt bis kurz vor der Blütezeit – ist es ökologisch unbedenklich, sich selbst Weidenruten zu besorgen. Allerdings muss auch in diesen Fällen die Genehmigung des zuständigen Forstamtes oder des Eigentümers eingeholt werden.
Wer sich umfassender informieren will, kann sich an den Verein „Arbeit & Ökologie“ in Bremen Huchting wenden (Tel.. 583959). Dort gibt es vielfältige Tipps zur Arbeit mit Weiden und ihrer Verwendung als natürlichem Baustoff im Garten. taz
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