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schneller essen

Eigentlich müssten diesen Text die Kollegen von der Medien- und Wahrheitredaktion schreiben. Sind sie es doch, in deren Kühlschrank sich immer eine frische Halbliterdose Beck’s Bier findet! Wir in der Kulturredaktion aber trinken nie vor sechs Uhr. Uns bleibt nur die Freude auf das Beck’s nach der Arbeit, die Erinnerung an die letzte Nacht und an die tolle, kühle Flasche Beck’s nach mehreren Hefeweizen (so was ist Glück!). Beck’s aber ist auch eine Biermarke, bei der sich die Spreu vom Weizen, die Stadt vom Land trennt. In der niedersächsischen Provinz zum Beispiel gab’s kein Beck’s, nur Wolters, Feldschlößchen oder Göttinger Edel-Pils. Beck’s Bier stand in den Supermärkten immer in den Regalen mit den exotischen Bieren, neben Corona, Heineken oder Foster’s und sah dort auch gut aus in den kompakten Dreierpacks: weiße Dose, rote Beschriftung, ein Klassiker! Der Duft der weiten Welt, der spritzige Geschmack für den Menschen von Welt: Beides angeblich erzeugt durch tropentaugliche Zusatzstoffe, hieß es früher, weiß man zum Teil noch heute (die These ist in der Redaktion umstritten, eine Debatte folgt). Wer dann aber nach Westberlin kam, lernte schnell Beck’s Bier trinken. Kein Laden, der was auf sich hielt, verzichtete auf die Ausgabe der handlichen, grünen 0,33-Liter-Flaschen, und die, die drauf verzichteten, hielten besonders viel auf sich, weil sie drauf verzichteten. Die entnervten und hochnäsigen Blicke der coolen Keeperinnen sind zwar Vergangenheit, doch die „No bex“-Schilder hinter mancher Theke sieht man heute noch. GERRIT BARTELS

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