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Vier Kulissen

Unter dem Motto „Gartenkunst zwischen gestern und heute“ bespielt die Bundesgartenschau in Potsdam vier so genannte Kulissen. Dieses dezentrale Prinzip ist neu für die Buga und maßgeschneidert, der Stadtentwicklung der brandenburgischen Hauptstadt aufzuhelfen. Das Lieblingsmotiv der Pressestelle ist die Freundschaftsinsel in der Havel, die nach dem historischen Konzept des Staudenzüchters Karl Foerster schon im vergangenen Jahr wieder mit Rosen und Stauden bepflanzt wurde. Von hier aus rahmen Trauerweiden den Blick auf die Nicolaikirche. Zusammen mit neuen Uferwegen entstand so die Kulisse „Orte am Fluss“, die auch eine Anbindung zum Park Babelsberg herstellt.

Das Projekt „Historische Innenstadt“ führt den mühsamsten Kampf gegen alte Stadtplansünden. Das trifft besonders den „Lustgarten“ des ehemaligen Stadtschlosses, der von der erhaltenen Altstadt durch eine breite Verkehrstraße getrennt ist und im Schatten der Hochhausscheibe des Hotels Mercure liegt. Dieser Brache barocke Konturen zu geben, um sie als Veranstaltungsplatz aufzuwerten, scheint so anheimelnd wie ein elektrisches Kaminfeuer.

Die letzte Kulisse ist die Feldflur westlich des Bornstedter Feldes. Hier sollte das Kunstprojekt „Augenweide“ den Clou bilden, das jetzt an der Finanzierung zu scheitern droht. Pneumatische Wolken, die über echten Kühen schweben, sind sehr teuer.

Doch die Künstler der „Augenweide“ wären nicht die Ersten, die in der Potsdamer Gartenlandschaft am Geld scheitern. Schon die preußischen Könige träumten stets von mehr, als sie bezahlen konnten.

KATRIN BETTINA MÜLLER

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