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Weltoffen gegen Englisch

Der emeritierte FU-Professor Vilmar weist den Vorwurf des Antiamerikanismus in seiner Lehrveranstaltung am Otto-Suhr-Institut als „Brunnenvergiftung“ zurück

Der Streit um ein Seminar am Otto-Suhr-Institut (OSI) für Politikwissenschaft mit dem Titel „Die Amerikanisierung der deutschen Sprache als politisches Problem“ geht weiter. Der emeritierte Professor Fritz Vilmar wies gestern Vorwürfe zurück, seine Lehrveranstaltung würde „deutsche Vorurteile gegen die westliche Moderne“ transportieren. In dem Seminar mit dem ursprünglichen Titel „Deutschland zwischen kultureller Selbstaufgabe und Selbstbehauptung“ wird unter anderem ein vermeintliches „Konzept negativer nationaler Identität von Diskurs-Eliten in Werbung, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft“ problematisiert.

In einem Brief an den Dekan Eberhard Sandschneider schrieb Vilmar, die Veranstaltung stelle vielmehr „die Weltoffenheit und Modernität des OSI“ unter Beweis. Sandschneider hatte gedroht, „in Absprache mit der Rechtsabteilung der FU“ jeglichen Bezug zur FU aus formalen Gründen zu untersagen. Vilmar hatte in einem Werbeflugblatt für ein „Sprachseminar der FU“ geworben, für das wissenschaftliche Vorkenntnisse „nicht erforderlich“ seien. Nun verweist Vilmar auf die Ankündigung im Vorlesungsverzeichnis, in der „der wissenschaftliche Charakter in aller wünschenswerten Deutlichkeit erkennbar“ sei, und wirft Sandschneider seinerseits „unverantwortliche Leichtsinnigkeit oder Intriganz“ vor. Die Kritik des Lehrbeauftragten Martin Jander, das Seminar reproduziere Antiamerikanismus, nannte der Emeritus „Brunnenvergiftung“. SAND

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