: Hamburg hat Geber-Interessen
■ WELT-Lokalchef empfiehlt den Frontenwechsel
Hamburg ist „Geberland“ im Länderfinanzausgleich und wurde im Jahre 2000 nach der vorläufigen Abrechnung mit 1,1 Milliarden Mark „zur Ader gelassen“, stellt der Lokalchef der Hamburger WELT fest – und zitiert den früheren CDU-Landesvorsitzenden Jürgen Echternach mit den Worten: „Für mich ist es unverständlich, weshalb sich Hamburg als einziges zahlendes Bundesland so eng mit den elf Empfängerländern verbündet.“ Hamburg habe sich die zu Bundesgenossen genommen, die „kräftig kassieren“. Es habe in dem Zeitraum 1950 bis 2000 insgesamt 9.128 Mark pro Kopf der Bevölkerung in den LFA eingezahlt, das sei mit Abstand die höchste Ausgleichslast im Ländervergleich.
Nachdem durch Gutachten und auch durch die Bundesregierung politisch abgesichert sei, dass es bei der Einwohnerwertung von 135 Prozent für die Stadtstaaten bleibe, müsse sich Hamburg mit den anderen Zahlerländern gegen die Bundesregierung verbünden, um erhebliche Nachteile zu vermeiden. Die elf „Bundesgenossen“ – der WELT-Chef benutzt Anführungsstriche für das Wort – wollen aber im Bündnis mit der Bundesregierung erreichen, dass die Geberländer weiter wie bisher zahlen. Die Zweifel würden sich mehren, ob es klug sei, orakelt der WELT-Chef, die „seefeste und schmucke Fregatte“ Hamburg an die „wurmstichigen Orlogschiffe“ der Empfängerländer anzukoppeln. K.W.
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