: was bisher geschah
Daniel Ortega – vom Guerilla-Führer zum Parteipatriarchen
Daniel Ortega ist der Sandinist schlechthin. Bereits 1963 schloss er sich als 18-Jähriger der damals noch kleinen Guerilla an. Ende 1967 wurde er von der Nationalgarde verhaftet, eingekerkert und gefoltert. Erst sieben Jahre später befreite ihn ein Guerilla-Kommando. Kurz darauf gehörte er zum Führungszirkel der Befreiungsbewegung FSLN. Während seine Mit-Comandantes damals noch von einer klassischen marxistischen Revolution träumten oder die Strategie eines verlängerten Volkskriegs verfolgten, setzte er auf ein Oppositionsbündnis und einen Volksaufstand – und hatte Erfolg. Am 19. Juli 1979 stürzte das Somoza-Regime. Ortega gehörte von Anfang an zur fünfköpfigen Regierungsjunta und wurde nach der ersten Wahl 1984 Präsident.
Danach kamen Contrakrieg und Wirtschaftschaos. Ortega verlor die Präsidentschaftswahl von 1990 gegen Violeta Chamorro und 1996 gegen Arnoldo Aléman. Beide konnten nur einmal antreten, weil die Verfassung des Landes seit 1995 eine unmittelbare Wiederwahl ausschließt. Trotz der beiden Niederlagen und trotz eines Skandals um den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter – war es kaum umstritten, dass Ortega nunmehr zum vierten Mal kandidiert. Als Generalsekretär hat er die Sandinistische Befreiungsfront fest im Griff. Wer ihn kritisiert, wird kaltgestellt. Die Schriftsteller und ehemaligen sandinistischen Aushängeschilder Sergio Ramírez, Ernesto Cardenal und Giocanda Belli haben deshalb die Partei schon 1995 verlassen. Vor kurzem haben sie angekündigt, nicht zur Wahl zu gehen. FOTO: AFP
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