: Aufgehübschte Sachlichkeit
In seine Fotos von Mies-Bauten hat Thomas Ruff manche Glanzlichter gemogelt
Mies und Ruff: Das verbindende Glied könnte die Nüchternheit sein. Der sachliche Blick, den Thomas Ruff bei den Bechers gelernt hat. Mit Porträts seiner Freunde katapultierte sich der Fotograf einst ganz nach oben in der deutschen Künstler-Hitparade. Weitgehend ausdruckslos guckten die auf den Betrachter. Die Fotos dabei so ins riesenhafte Format aufgebläht, dass sich zur Sachlichkeit doch wieder die große Geste mogelte. Vielleicht hätte dazu Mies van der Rohe, Vaterfigur der modernen Architektur, sein berühmtes „less is more“ gemurmelt. Weniger ist mehr. Und wäre vielleicht auch überrascht gewesen, wie Ruff bei den Fotos von seinen Bauten mit digitalen Tricks manche dekorativen Glanzlichter eingebaut hat. Bei Contemporary Fine Arts ist Ruffs Serie „l.m.v.d.r.“ über Mies bis zum 6. April zu sehen, und am Sonntag stellt sich der Fotograf inmitten der Mies-Weihe im Alten Museum dem Gespräch.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen