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Aufgehübschte Sachlichkeit

In seine Fotos von Mies-Bauten hat Thomas Ruff manche Glanzlichter gemogelt

Thomas Ruff im Gespräch mit Julian Heynen am Sonntag um 11.30 Uhr im Alten Museum, Eintritt frei. Die Ruffsche Mies-Fotoserie „l.m.v.d.r“ bei Contemporary Fine Arts, Sophienstraße 21, bis 6. April

Mies und Ruff: Das verbindende Glied könnte die Nüchternheit sein. Der sachliche Blick, den Thomas Ruff bei den Bechers gelernt hat. Mit Porträts seiner Freunde katapultierte sich der Fotograf einst ganz nach oben in der deutschen Künstler-Hitparade. Weitgehend ausdruckslos guckten die auf den Betrachter. Die Fotos dabei so ins riesenhafte Format aufgebläht, dass sich zur Sachlichkeit doch wieder die große Geste mogelte. Vielleicht hätte dazu Mies van der Rohe, Vaterfigur der modernen Architektur, sein berühmtes „less is more“ gemurmelt. Weniger ist mehr. Und wäre vielleicht auch überrascht gewesen, wie Ruff bei den Fotos von seinen Bauten mit digitalen Tricks manche dekorativen Glanzlichter eingebaut hat. Bei Contemporary Fine Arts ist Ruffs Serie „l.m.v.d.r.“ über Mies bis zum 6. April zu sehen, und am Sonntag stellt sich der Fotograf inmitten der Mies-Weihe im Alten Museum dem Gespräch.

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