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teija tiilikainen, finnland, parteilos

Die junge Wissenschaftlerin

Als Vertretung der finnischen Regierung gehört Teija Tiilikainen gleich zu mehreren Minderheiten im Konvent: weiblich und mit ihren 38 Jahren eine der jüngsten Delegierten. Zudem ist sie keine Politikerin, sondern eine parteipolitisch ungebundene Wissenschaftlerin. Doch all dies ist für sie nichts Neues. Tiilikainen war die erste Frau, die 1997 an der Akademie für Staatswissenschaften in Åbo promovierte. Als erste Frau forschte sie auch an der Hochschule für Landesverteidigung. Sie musste 200 Kadetten unterrichten, die nur darauf warteten, dass sie einen militärischen Begriff falsch verwendete, und sagt heute dazu: „Seitdem gibt es keine Situationen mehr, die mir Bange machen würden.“

Bange vor dem Fachwissen der Altherrengesellschaft im Konvent muss ihr auch nicht sein. Tiilikainen ist EU-Fan. „Ich brenne für die Idee der Integration“, sagt sie. Über die EU-Geschichte hat sie ebenso geforscht wie über europäische Identität und Sicherheitspolitik. Letztes Jahr bekam sie einen Kulturpreis für ihre Fähigkeit, „scharfsinnig Finnlands und Schwedens Zukunftsaussichten in der europäischen Entwicklung zu analysieren“.

Die Mutter von zwei Kindern sieht den Kampf gegen die mangelnde Legitimation der EU als ihre wichtigste Aufgabe. Im Konvent möchte sie dafür arbeiten, dass „Politik anstelle von Technokratentum die Integration bestimmt“.

Am Horizont sieht sie nicht die Vereinigten Staaten von Europa, aber doch „eine tiefere Form der Integration“. REINHARD WOLFF

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