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Prügel um die Schnürsenkel

Rechtsextreme unter sich: Tritte mit Stahlkappenschuhen vor den Kopf. Prozess vor dem Berliner Landgericht wegen Körperverletzung und Erpressung begonnen

Vor dem Berliner Landgericht müssen sich seit Dienstag zwei Auszubildende im Alter von 19 und 21 Jahren wegen Körperverletzung und Erpressung verantworten. Sie hatten ihr Opfer, einen Neonazi, am 3. Juni 2000 in Marzahn mit Stahlkappenschuhen gegen den Kopf getreten. Nach den Ermittlungen waren dem Mann gelbe Schnürsenkel zum Verhängnis geworden.

Der ältere Angeklagte räumte zu Prozessbeginn mehrere Fußtritte ein. „Ich war stinksauer, weil K. mich damals unschuldig vor Gericht gebracht hat“, erklärte der Maurerlehrling. Zur rechten Szene gehöre er „eigentlich nicht“. Die gelben Schnürsenkel hätten ihn nicht interessiert, er habe sie dem am Boden liegenden K. nicht weggenommen. Der 19-jährige Mitangeklagte wies jegliche Tatbeteiligung zurück.

Gelbe Schnürsenkel gelten in der rechten Szene als Zeichen für Führertreue. Den Ermittlungen zufolge hatte das Opfer diese Senkel aus Sicht des Hauptangeklagten nicht verdient. Er wisse noch, dass ihn an jenem Abend mehrere „mit Bomberjacken bekleidete Glatzen“ mit Springerstiefeln getreten hätten, sagte das Opfer.

Der Mann, der selbst wegen Körperverletzung verurteilt ist, mag nach eigenen Aussagen Ausländer nicht und ist dem Germanenkult zugetan. Die Schnürsenkel habe er als Anhänger von Hitler-Stellvertreter Rudolph Hess getragen. Das Urteil wird für heute erwartet. DPA

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