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CDU, Juchee!Doppelschlag erhofft

Erst Berlin, dann Hannover

Friedbert Pflüger brachte es präzise auf den Punkt: „Wir wollen den Doppelsieg“, verkündete der Spitzenkandidat der niedersächsischen CDU für die Bundestagswahl. Noch sechs Wochen bis zur Entscheidung. Zur Einstimmung trafen sich Niedersachsens Konservative zum Landesparteitag in Celle.

Wie ein roter Faden zog sich der Wunsch vom „Doppelsieg“ denn auch durch die zweitägigen Beratungen der rund 450 Delegierten. Nach dem Wahldebakel von 1998 sinnt die CDU auf Revanche und will zunächst am 22. September die Bundestagswahl und dann am 2. Februar kommenden Jahres die Landtagswahl in Niedersachsen gewinnen.

Wollen Verantwortung im Bund und im Land

„Wir spüren die Verantwortung, die auf die CDU im Bund und im Land zukommt“, meinte der Landesvorsitzende Christian Wulff siegessicher zum Abschluss des Parteitages. Seine Begründung lautet: „Die Menschen verbinden mit uns enorme Erwartungen. Sie erwarten, dass wir die Dinge besser machen als die momentanen Regierungen in Hannover und Berlin.“

Nach Wulffs Einschätzung waren die Voraussetzungen für einen CDU-Wahlerfolg schon lange nicht mehr so gut wie heute. Die Partei sei geschlossen, zuversichtlich und kompetent, resümiert der Landesvorsitzende. In der Vergangenheit habe davon manchmal das entscheidende Quäntchen gefehlt. „Diese Probleme sind jetzt allesamt verflogen.“

In der Tat trat die Union in Celle mit großer Geschlossenheit und Angriffslust auf. Wulff erhielt bei seiner Wiederwahl als Landeschef 93,8 Prozent der Stimmen – so viel wie nie zuvor. Mit 97,9 Prozent der Stimmen fielen die Vorschusslorbeeren für seinen Wunschkandidaten David McAllister für den Job des Generalsekretärs noch größer aus.

Kein Dampfplauderer aus Goslar

Dieser ging umgehend zum Angriff auf die SPD-Landesregierung über. „Wir brauchen endlich einen Ministerpräsidenten mit Visionen, mit Seriosität, mit Detailwissen und Engagement für unser Land – und nicht diesen rastlosen Dampfplauderer aus Goslar“, wetterte er zur Freude der Delegierten. Inhaltlich blieb McAllister eher unkonkret. Zwar kündigte er nach einem CDU-Wahlsieg eine „Verwaltungsrevolution“ an und versprach, Niedersachsen werde „das effizienteste, das beste und das härteste Polizeigesetz aller 16 Bundesländer“ bekommen. Doch worin die Revolution und die Härte bestehen sollen, ließ er offen.

Für die Attacken auf Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und seine Regierung hatte sich die CDU Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) eingeladen. Für den war klar, warum die Menschen ihn am 22. September wählen sollen: „Weil ich glaube, dass ich es besser kann, weil ich beständiger bin, weil ich klarere Linien habe, weil ich nicht ständig meine Meinung ändere, deswegen glaube ich, dass ich mit meinen Freunden Deutschland besser aus dieser schwierigen Situation herausführen kann als die gegenwärtige Regierung.“

Und auch für die Wahl von Wulff im kommenden Jahr lieferte Stoiber den rund 4.000 Zuhörern Argumente: „Ich glaube, dass Niedersachsen gegenwärtig über keinen seriöseren und grundsatzorientierteren Politiker verfügt als Christian Wulff.“ Diese Botschaft soll jetzt den Wählerinnen und Wählern vermittelt werden.

Ulrich Steinkohl, dpa

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