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kreuzberg

Ein Schlachtfeld

Blutiger preußischer Historie begegnet man in Straßennamen der Tempelhofer und Köpenicker Vorstadt auf Schritt und Tritt. Eine Auswahl:

Bei Eylau, heute Bagrationowsk (Kaliningrad), metzelten sich 1807 russisch-preußische und französische Truppen. In den Befreiungskriegen kommandierte Blücher die Schlesische Armee und schlug 1813 mit Gneisenau die französischen Truppen an der Katzbach. Viel Blut floss in der Schlacht von Großbeeren, kurz darauf noch einmal in Hagelberg. Bei Möckern (heute zu Leipzig) besiegte die Schlesische Armee unter Yorck und Blücher Napoleons Truppen in der „Völkerschlacht“. Bilanz: 20.000 Tote. Schließlich 1815 das Blutbad gegen den zurückgekehrten Napoleon: Für Preußen (Blücher) lief es unter „Belle-Alliance“. Die gleichnamige Straße wurde 1946 zum Mehringdamm, das Waterloo-Ufer gibt es noch. Bei Gitschin (heute Jičín, Tschechien) überrollte Preußen Österreich im „Deutschen Krieg“ von 1866, vorher krachte es in Skalitz (heute Skalice). Dass das Schlachten nicht glücklich macht, erkannte Fürst von Pückler-Muskau: Er quittierte den Offiziersjob, betrieb Landschaftsgärtnerei und kreierte ein heute noch beliebtes Eis. CLP

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