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Arbeitsverhältnisse in DeutschlandEs wird weniger prekär

Weniger Befristungen und Zeitarbeit. Im vergangenen Jahr ist die Zahl atypischer Beschäftigungsverhältnisse erneut zurückgegangen.

Besonders Frauen sind noch immer von prekären Jobs betroffen. Bild: dpa

BERLIN rtr | Weniger befristete Jobs und Zeitarbeit, mehr reguläre Stellen: Die Zahl atypischer Beschäftigungsverhältnisse in Deutschland hat 2013 das zweite Jahr in Folge abgenommen. Sie sank um 71.000 auf 7,64 Millionen, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit.

Zu den atypisch Beschäftigten zählen befristet und geringfügig Beschäftigte, Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Wochenstunden sowie Zeitarbeiter. Bei den normalen Arbeitsverhältnissen setzte sich der 2006 begonnene Aufwärtstrend fort: Ihre Zahl erhöhte sich um 380.000 auf 24,1 Millionen.

Experten nennen als Grund für den Rückgang atypischer Jobs, dass Unternehmen heute schwieriger als noch vor zehn Jahren geeignetes Personal finden. Dadurch verbessern sich die Chancen für Arbeitnehmer auf eine reguläre Stelle. So sank die Zahl befristeter Jobs um 116.000 oder 4,4 Prozent, während die geringfügige Beschäftigung um 1,8 Prozent und die Zeitarbeit um 5,3 Prozent zurückging. Bei Teilzeit gab es hingegen ein leichtes Plus von 0,6 Prozent.

Allerdings geht die atypische Beschäftigung insgesamt nur leicht zurück: Ihr Anteil an allen Erwerbstätigen sank von 21,7 auf 21,4 Prozent. „Vor allem für die Erwerbstätigkeit von Frauen spielt die atypische Beschäftigung eine bedeutende Rolle“, erklärten die Statistiker. Während nur 11,7 Prozent der erwerbstätigen Männer atypisch beschäftigt waren, lag der Anteil bei den Frauen bei 32,5 Prozent.

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3 Kommentare

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  • Interessant zu wissen ist jetzt, wieviel der in nicht atypischen Beschäftigungsverhältnissen arbeitenden Menschen trotzdem Leistungen vom Amt beziehen müssen.

     

    Die ganzen Arbeitsmarktzahlen sind eh immer verzerrt.

    Für mich ist eine Arbeit, von der ich nicht leben kann auch nicht wert unter "nicht-Arbeitslosigkeit" geführt zu werden...

  • 1G
    10236 (Profil gelöscht)

    "Zu den atypisch Beschäftigten zählen befristet und geringfügig Beschäftigte, Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Wochenstunden sowie Zeitarbeiter."

     

    Meine Freundin arbeitet im öff. Dienst. Die letzten festen Arbeitsverträge wurden so etwa vor 10 Jahren verteilt, seitdem gibt's Verlängerungen ohne Ende, Drittmittelbeschäftigung, 60%-Stellen (nicht mehr "atypisch" :).

    Die Firma wo ich gearbeitet habe, hat ihr Geschäft mit 50% Azubis und Praktikanten betrieben.

    BTW, das Arbeitsvolumen liegt immer noch unter 1991, die Anzahl der Erwerbsfähigen Personen ist seitdem um 7% gewachsen. Mehr Leute dürfen weniger arbeiten. Klingt toll. Leider wird die Bezahlung auch nicht besser (an der Statistik dürfte sich nicht so viel geändert haben):

    http://farm9.staticflickr.com/8312/7949486620_8d680203e6.jpg

  • "Ihr Anteil an allen Erwerbstätigen sank von 21,7 auf 21,4 Prozent."

     

    Das ist irreführend. Natürlich gibt es diese Faktoren, aber die Konjunktur lässt nach und es gibt keinen Trend für einen nachhaltigen, steilen Wirtschaftsaufschwung. Deswegen wird die gespaltene Lage auf dem Arbeitsmarkt: Relativ hohe Zahlen für schlecht-bezahlte Arbeit, Teilzeit und 400-EURO-Jobs werden bleiben. Sie können zudem nur politisch geändert werden. Da die Politik die irreguläre Beschäftigung akzeptiert und sogar noch gefördert hat, wird das Grundszenario bleiben. Bei Beschäftigten am unteren Rand der sozialen Skala wird es zu Altersarmut, Schulden und sozialen Problemen führen.