piwik no script img

Anschlagspläne in GroßbritannienAnti-Terror-Einsatz und Festnahmen

Bei Polizeiaktionen in London wurden sechs Terrorverdächtige festgenommen. Eine Frau wurde angeschossen, die Hausdurchsuchungen dauern an.

Die britische Polizei sperrte die Harlesden Road in London für Hausdurchsuchungen Foto: dpa

London dpa | Anti-Terror-Einheiten der britischen Polizei haben in London und der Grafschaft Kent nach eigenen Angaben Anschlagspläne verhindert. Bei Polizeiaktionen in London und der Grafschaft Kent wurden insgesamt sechs Menschen festgenommen. Dabei wurde am Donnerstagabend eine Frau von den Sicherheitskräften angeschossen. Ihr Gesundheitszustand sei „ernst, aber stabil“, teilte ein Scotland-Yard-Sprecher mit. Weitere Hausdurchsuchungen dauerten an. Die Frage, ob die Polizei Anschlagspläne verhindert habe, bejahte der Sprecher.

Bereits am Donnerstagnachmittag war ein 27-jähriger Mann mit mehreren Messern in der Nähe des Parlaments und des Regierungssitzes Downing Street im Londoner Innenstadtbezirk Westminster gefasst worden. Was der Mann mit den Messern vorhatte, war zunächst unklar. Gegen ihn wird wegen Terrorverdachts ermittelt. Nur wenige Hundert Meter entfernt hatte am 22. März ein Attentäter fünf Menschen getötet. Es bestehe aber kein Zusammenhang zu den Festnahmen am Abend, teilte Scotland Yard mit.

Den Festnahmen sollen jeweils Überwachungsmaßnahmen vorausgegangen sein. Die britische Premierministerin Theresa May dankte den Sicherheitskräften für ihren Einsatz. Polizei und Geheimdienste seien „in Alarmbereitschaft“ sagte May. „Dank der Festnahmen, die durchgeführt wurden, glaube ich, haben wir die Gefahr gebannt“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Derzeit würden beinahe täglich Terrorverdächtige in Gewahrsam genommen.

Schlimme Erinnerungen weckte die Festnahme in Westminster. Dort hatte am 22. März der 52-jährige Khalid Masood zunächst absichtlich ein Auto in mehrere Fußgänger gelenkt und anschließend einen Polizisten auf dem Gelände des Parlaments erstochen. Fünf Menschen starben. Der Attentäter wurde von Sicherheitskräften erschossen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!