Anschlagsdrohung der Al-Shabaab-Miliz: „Mall of America“ als mögliches Ziel
Das Einkaufszentrum in Minneapolis ist ins Visier der somalischen Terrorgruppe geraten. Die US-Regierung mahnt zur Vorsicht, die Kundschaft nimmt's gelassen.
WASHINGTON dpa | US-Heimatschutzminister Jeh Johnson hat vor einer Terrordrohung gegen ein beliebtes Einkaufszentrum gewarnt. Wer die „Mall of America“ in Minneapolis (US-Staat Minnesota) besuche, müsse „besonders vorsichtig“ sein, sagte Johnson am Sonntag in mehreren Fernsehtalkshows.
Er reagierte damit auf ein am Wochenende veröffentlichtes Video der islamistischen Terrorgruppe Al-Shabaab, in dem das Zentrum als ein mögliches Anschlagziel genannt wird. Die „Mall of America“ gehört zu den meistbesuchten Einkaufszentren der Welt.
Den Behörden sei kein aktueller Anschlagsplan bekannt, sagte Johnson. Es gebe keinen Grund dafür, das Einkaufszentrum nicht zu besuchen, teilte das Ministerium dem TV-Sender CNN mit. Die Sicherheitsmaßnahmen seien verbessert worden. Johnson erwähnte auch Drohungen der somalischen Terrorgruppe gegen Einkaufszentren in Kanada und Großbritannien.
Dem Heimatschutzministerium und der Bundespolizei FBI seien derzeit keine konkrete, glaubwürdige Bedrohung der „Mall of America“ oder anderer Einkaufszentren in den USA bekannt, berichtete CNN unter Berufung auf eine gemeinsamen Erklärung der beiden Behörden.
Man nehme solche Drohungen ernst, sagte der Betreiber der „Mall of America“ laut CNN. „Wir haben zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Manche werden dem Gast auffallen, andere nicht.“ Dies sei „ein sehr sicherer Ort“, teilte die örtliche Polizei in Bloomington nach Angaben der Zeitung Minneapolis Star Tribune mit.
Kunden wurden von der Terrordrohung offenbar nicht abgeschreckt. Es sei nicht weniger Betrieb als an jedem anderen Sonntag, sagten Ladenmanager dem Blatt. „Ich habe heute mehr Angst vor der Kälte als vor irgendwelchen Terroristen“, sagte die Kundin Mary Lamminen der Zeitung. In der Gegend wurden am Wochenende Minusgrade verzeichnet.
Bei einem Angriff der Al-Shabaab-Miliz auf ein Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt Nairobi im September 2013 waren etwa 70 Menschen getötet worden. Die Miliz verbreitet in Somalia Angst und Schrecken und verübt auch in Nachbarländern Anschläge. Seit Jahren kämpfen die Extremisten für einen sogenannten Gottesstaat am Horn von Afrika.
Leser*innenkommentare
KarlM
So scher ist das auch hierzulande nicht. Selbst wenn man mal den Desinformationsanteil dieser Meldung weg läßt:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article137714511/So-leicht-kommen-Dschihadisten-an-Kriegswaffen.html