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Anschlag in der TürkeiZwei Soldaten getötet

Bei einem Anschlag auf ein türkisches Militärlager sind zwei Soldaten getötet worden. Unterdessen bombardierte die türkische Luftwaffe die PKK weiter.

Die Angriffe auf die PKK gehen weiter: türkisches Militärflugzeug. Foto: ap

Istanbul dpa | Bei einem Anschlag in der osttürkischen Provinz Agri sind zwei türkische Militärpolizisten getötet und 24 weitere verletzt worden. Kämpfer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK hätten den Stützpunkt der Militärpolizei am frühen Sonntagmorgen mit einem mit Bomben beladenen Traktor attackiert, berichtete die private türkische Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf den Provinzgouverneur. Ob der Attentäter ebenfalls getötet wurde, blieb zunächst unklar.

Bei einem weiteren mutmaßlichen PKK-Anschlag in der südosttürkischen Provinz Mardin wurden am Sonntag ein Soldat getötet und mindestens acht weitere verletzt, wie DHA meldete. Das Fahrzeug der Soldaten sei auf eine zuvor verlegte Mine gefahren. Die PKK bekannte sich zunächst zu keinem der Anschläge.

In Nusaybin an der türkisch-syrischen Grenze gab es in der Nacht zu Sonntag Gefechte zwischen einer PKK-Jugendorganisation und der Polizei, wie DHA weiter berichtete.

Zuletzt eskalierte der Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung. Innerhalb von elf Tagen starben bei Anschlägen und Gefechten mindestens 21 Menschen, die meisten davon Sicherheitskräfte.

Die türkische Armee fliegt seit mehr als einer Woche Luftschläge auf Einrichtungen der PKK. Dabei wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu rund 260 PKK-Kämpfer getötet und Hunderte verletzt. Am Samstag hatten türkische Kampfjets erneut vermutete PKK-Stellungen im Nordirak bombardiert und dabei nacht Zivilisten getötet. Das türkische Außenministerium kündigte Ermittlungen an.

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7 Kommentare

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  • Es ist nicht der Kampf der Türkei gegen die PKK sondern der Kampf eines "Terrorstaates" gegen seine Opposition. Fakten die das Belegen sind die Geschichte der letzten 10 Jahre der Türkei. 1.) Wurde die Macht des Militärs gebrochen, die für den Säkularen Staat sich verantwortlich fanden, seit Kemal Ata.... 2.) Wurde die Gülenbewegung massiv verfolgt und aller Ihrer Machtfülle beraubt, obwohl man sie vorab gegen die kurdische Partei und die kurdische Identität durch den Verwaltungsapparat und Religionsschulen in Bakur- besetzter Teil Nordkurdistans- massiv einsetzte und gewähren lassen hat. Über 6.000 Festnahmen im Jahre 2009 von kurdischen Aktivitisten (Menschenrechtsvereine, BDP(Vorgängerpartei der HDP) u.s.w. 3.) Unterstütung der IS und anderer Mörderbanden durch Handel und logistische Unterstützung gegen die Kurden aus Rojava. Als Synonym nennt man die Stadt Kobane. 4.) Unter dem Angriff auf den IS (einmal bombardiert und 26 Festnahmen in Türkei) wurden über 1.000 Kurden, Linke, Menschenrechtsorientierte, Anwälte, Ärzte u.s.w. festgenommen, die sich gegen den Gleichschaltungspolitik wendeten. Wer glaubt, dass die Liste hier sein Ende nimmt, der liegt falsch. Die nächsten die Folgen werden, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit die Aleviten o. die Partei CHP! Hier werden die größten Feinde der AKP einer nach dem anderen aus dem Weg geräumt.Wir erleben hier kein Pakistan sondern etwas unkontrollierbares was den ganzen Kaukasus und Osteuropa in gefahr bringen wird. Anekdote: Über die Zahl der 260 toten PKK-Kämpfer kann ich nur sagen, dass vor Jahren die türkische Armee schon einmal über so eine hohe Opferzahl unter den kurdischen Freiheitskämpfern sprach. Dies wurde dann von zwei Generälen relativiert, dessen Gespräch im Internet landete - oh, welch ein Wunder in der Türkei - und man von 150 toten Schafen sprach. Ich würde mich nicht wundern, wenn es diesmal 150 Keksdosen waren.

    • @Azad:

      "Es ist nicht der Kampf der Türkei gegen die PKK sondern der Kampf eines "Terrorstaates" gegen seine Opposition. "

       

      So sehe ich das auch!

  • Wenn die Türkei jetzt wirklich gegen den IS vorgehen würde, wieso gibt es dann keine Anschläge des IS? Würde die türkische Regierung wirklich den Kampf gegen den IS aufnehmen, dann würden schon längst an den türkischen Küsten die Touristen abgeschlachtet werden, schlimmer als in Tunesien. Es gibt anscheinend ein Stillhalteabkommen zwischen der türkischen Regierung, die sich auf ein paar symbolische Reaktionen gegen den IS beschränkt und Erdogans Glaubensbrüder vom islamischen Staat. Erdogan verarscht die US-Amerikaner. In Wirklichkeit geht es ihm nur darum, die kurdische Partei HDP zu diskreditieren oder zu verbieten, um bei den vom ihm geplanten Neuwahlen doch noch seine Alleinherrschaft zu sichern. Die USA spielen dabei die unrühmliche Rolle, Erdogan bei der Abschaffung der türkischen Demokratie behilflich zu sein.

  • "In Nusaybin an der türkisch-syrischen Grenze gab es in der Nacht zu Sonntag Gefechte zwischen einer PKK-Jugendorganisation und der Polizei, wie DHA weiter berichtete."

     

    Also ich wäre mir da nicht so sicher, weil die Türkische Regierung genau solche Meldungen lesen will. Jordan Mason hat in England gesagt, dass viele Informationen in den Mainstreammedien nicht stimmen oder dass viele Nachrichten gar nicht gebracht werden. Ich hoffe, dass die taz nicht auf diese Manöver reinfällt - Schreckensmeldungen sind schnell im Umlauf, ob sie stimmen, ob sie untersucht werden, das kann Wochen dauern.

     

    P.S. IN der Türkei herrscht keine echte Pressefreiheit mehr - viele Journalisten leben in Todesangst, andere wurde entlassen oder es besteht gewaltiger Druck auf die Zeitungen. Nur die Regime-Medien sind noch so frei, dass sie die Propaganda der Regierung wiederholen können und wissen, was sie schreiben sollen.

     

    P.S.S Beim Index für die Pressefreiheit hat die Türkei das Niveau von Gambia, Swasiland, Weißrussland erreicht - das ist kein freies Land, wenn es um Informationen geht. Die Werte für die Türkei haben sich seit 2004, 2005 stark verschlechtert.

    • @Andreas_2020:

      "Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung"...es handelt sich hier nicht um einen Konflikt, erste recht nicht zwischen der PKK und der türk. Regierung. Was wir aktuell erleben ist ein vom Palast (Bundespräsident Erdogan) mit aller ärte gesteuerter ziviler Staatsstreich. Der Palast putscht gerade in der Türkei, damit Erdogan mit Hilfe der Amerikaner wie zu Beginn der 80er (1980/81) - "our boys did it" - nach dem Stattsputsch seine neue auf ihn oktoiierte Verfassung mit Hilfe des Militärs - wo aktuell nur noch Erdogan Loyale Generäle an den Schaltstellen sitzen - durchboxen kann.

      • @Jung&Naiv:

        also erdogan bringt den friedensprozess erst überhaupt in gang um ihn dann zu sabotieren?

        perfide taktik!

        • @Tim:

          @tim Vor zwei Jahren sah die Situation in Syrien noch anders aus, vor zwei Jahren hätte noch keiner für möglich gehalten dass die eine kurdische Partei HDP der AKP die Regierungsmehrheit wegnehmen würde, vor zwei Jahren waren noch keine 2 Millionen syrische Flüchtlinge - ohne Job ohne Perspektive - in den türkischen Städten, vor zwei Jahren waren die Kurden im Irak weder noch nicht so stark geworden und der Gedanke eines möglichen Kurdenstaats im Osten der Türkei mehr Wunschdenken gewesen als es heute der Fall ist, Vor zwei jahren ging es der türkei mit 9,2% Wirtschaftswachstum noch blendend und kein Anlass nötig von innenpolitischen Schwierigkeiten abzulenken. Vieles hat sich in den letzten zwei Jahren geändert, die kurden sind erstarkt, der IS seitdem geschwächt und Assad sitzt heute noch fester auf seinem thron als je zuvor.