Anschlag auf Zivilisten im Westjordanland: Baby in kritischem Zustand
Der mutmaßlich palästinensische Attentäter schoss auf eine Gruppe Israelis, die an einer Bushaltestelle warteten. Sieben Menschen wurden teils schwer verletzt.
Tel Aviv dpa/afp | Bei einem Anschlag im von Israel kontrollierten Westjordanland sind sieben Israelis teilweise schwer verletzt worden, darunter eine hochschwangere junge Frau. Die Ärzte holten ihr Baby mit einem Notkaiserschnitt nach Medienberichten in der 30. Woche. Sein Zustand verschlechterte sich am Montagmorgen, wie das israelische Radio berichtete. Der Zustand der Mutter sei kritisch. Die mutmaßlich palästinensischen Attentäter konnten fliehen.
Nach Angaben der Armee hatte eine Gruppe Israelis bei der Siedlung Ofra im nördlichen Westjordanland an einer Bushaltestelle gewartet. Aus einem vorbeifahrenden palästinensischen Auto sei auf die Menschen geschossen worden. Israelische Soldaten hätten auf das Auto gefeuert, das wegfuhr. Die Armee suche nach den Angreifern.
Justizministerin Ajelet Schaked von der Siedlerpartei forderte als Reaktion auf den Anschlag die Annektierung der Siedlung Ofra durch Israel. „Das Ziel der Terroristen ist es, uns zu töten, um unseren Willen zu brechen“, sagte sie nach Angaben der Jerusalem Post. Sie schrieb auf Twitter, jeder Anschlag werde die israelische Besiedlung des Westjordanlandes stärken. Und das solle auch jedem potenziellen Attentäter bewusst sein.
Seit Herbst 2015 kommt es wieder verstärkt zu solchen Anschlägen im Westjordanland. Israel hatte 1967 im Sechstagekrieg unter anderem Ost-Jerusalem und das Westjordanland erobert. Die Palästinenser fordern das Gebiet für einen eigenen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.
Es war der erste Angriff dieser Art, seit am 26. November ein Palästinenser mit einem Auto in eine Gruppe von drei israelischen Soldaten gefahren war. Die Soldaten wurden leicht verletzt, der Fahrer des Wagens wurde erschossen.