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Anschlag auf Auto von LinkspolitikerExplosion in Freital

In Freital wurde das Auto eines Lokalpolitikers der Linken bei einer Explosion beschädigt. Die Partei vermutet eine politisch motivierte Tat.

Freitaler Alltag: Rechtsextreme Demonstranten vor einer Flüchtlingsunterkunft Foto: dpa

Freital dpa/afp | Bei einem mutmaßlichen Sprengstoffanschlag ist das Auto eines Kommunalpolitikers der Linken in Freital in Sachsen beschädigt worden. „Es hat eine Explosion gegeben, dabei wurde ein parkendes Fahrzeug beschädigt“, sagte eine Polizeisprecherin am Montag.

Es werde wegen des Verdachts eines Anschlags ermittelt. Verletzt wurde niemand. Zuvor hatte Mopo24 darüber berichtet. Demnach war in der Nacht zum Montag ein lauter Knall zu hören, über dem Auto habe es eine schwarze Rauchwolke gegeben.

Der gesprengte Wagen gehöre Michael Richter, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat in Freital, bestätigte ein Sprecher der Geschäftsstelle der Linken Sächsische Schweiz – Osterzgebirge. Richter engagiert sich für die Unterbringung von Flüchtlingen und war an der Organisation von Pro-Asyl-Veranstaltungen beteiligt.

Als Kandidat bei den Bürgermeisterwahlen in Freital in diesem Jahr sei Richter Ziel einschlägiger Drohungen gewesen, teilte die Landesgeschäftsführerin der sächsichen Linkspartei Antje Feiks mit. „Der unverblümte und offene Hass ist zurück auf der Straße und kennt offenbar keine Hemmschwelle mehr“, so Feiks.

Seit Wochen gibt es in Freital Proteste von Rechtsextremen gegen eine Unterkunft für Flüchtlinge. In der sächsischen Kleinstadt machen Rechtsextreme und selbsternannte „Bürgerwehren“ in aggressiver Weise seit Monaten Stimmung gegen eine Asylbewerberunterkunft und Flüchtlinge. Es gab bereits Angriffe auf Demonstranten, die sich für die Flüchtlinge einsetzten.

Erst am Freitagabend hatte es im benachbarten Dresden bei Ausschreitungen von rechtsextremen Demonstranten, die Polizei und Gegendemonstranten angriffen, mehrere Verletzte gegeben.

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8 Kommentare

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  • 9G
    970 (Profil gelöscht)

    Der Tenor, die AfD und PEGIdA seien nicht gefährlich, sondern nur "besorgte Bürger"... die Bereitschaft, Vertreter dieser Organisationen im ÖR-Rundfung sprechen zu lassen... und jetzt ein "antibolschewistischer" Anschlag, allem Anschein nach...

     

    Deutschland muss sterben, damit wir leben können.

    • @970 (Profil gelöscht):

      Und wer exakt macht das Deutschland aus, dass du hier sterben sehen willst?

       

      Wo ist das besser als der Holocaust? "Lebensraum schaffen" ?

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @Pleb:

        Wo das besser ist? Wenn Deutschland stirbt, stirbt eine Idee, ein nationalistischer Gedanke. Im Holocaust sterben Menschen. Dass ich das hier erklären muss... zum Kotzen!

    • @970 (Profil gelöscht):

      "Deutschland muss sterben, damit wir leben können."

       

      Was soll das eigentlich konkret heißen?

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @Harmakhis:

        Siehe Hauke.

      • @Harmakhis:

        Konkret heißen soll es in diesem Fall wohl, dass deutscher Nationalismus Sachen und Menschen bedroht und abgeschafft gehört.

         

        Ursprünglich bezieht sich das auf die Inschrift an einem Kriegerdenkmal in Hamburg, an dem steht "Deutschland muss leben, und wenn wir sterben müssen" und dass die Band "Slime" in einem sehr berühmten Lied umgekehrt hat.

        • 9G
          970 (Profil gelöscht)
          @Hauke:

          Danke - genau darauf bezieht es sich, ist eine Umkehrung dieser Inschrift. Es geht darum, dass die nationalistische Idee, der Nationalstaat Deutschland, überwunden werden sollte.

           

          Und es provoziert noch heute auf's Allerschönste, siehe die unmittelbaren Reaktionen hier!