piwik no script img

Anschläge in PeschawarMehr als 40 Tote

Bei einem vereitelten Angriff auf das US-Konsulat im pakistanischen Peschawar sterben sechs Menschen. Die Taliban bekennen sich zu der Tat.

Trümmer und Tote sind das Resultat des vereitelten Anschlags. Bild: dpa

PESCHAWAR afp | Bei Anschlägen radikalislamischer Rebellen im Nordwesten Pakistans sind am Montag mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Bei einer Parteiveranstaltung im Bezirk Lower Dir riss ein Selbstmordattentäter nach Polizeiangaben mindestens 41 Menschen mit in den Tod. Bei einem fehlgeschlagenen Taliban-Angriff auf das US-Konsulat in Peschawar wurden sechs Menschen getötet, darunter vier der Angreifer.

Bei der Parteiversammlung in der Stadt Timargarah im Bezirk Lower Dir zündete nach Polizeiangaben ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz. "Er kam zu Fuß und sprengte sich selbst in die Luft", sagte Polizeichef Mumtaz Zareen. Nach Augenzeugenberichten soll der Sprengsatz in der Nähe der Bühne hochgegangen sein. Wie die Polizei mitteilte, wurden 41 Menschen getötet und mehr als 80 zum Teil schwer verletzt. Zum dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die Veranstaltung war von der regierenden Awami National Partei (ANP) organisiert worden.

Nur wenige Stunden nach dem Anschlag in Timargarah griffen Aufständische das US-Konsulat in der Provinzhauptstadt Peschawar an. Nach Polizeiangaben näherten sich bis zu 15 schwer bewaffnete Angreifer in zwei Fahrzeugen dem gut bewachten Gebäude und versuchten es zu stürmen. Sie wurden jedoch von Sicherheitskräften daran gehindert. Drei schwere Explosionen und heftige Schusswechsel waren zu hören. Die Explosionen ereigneten sich an einem Kontrollposten auf einer Zufahrtsstraße rund 20 Meter vor dem US-Konsulat. Über dem Anschlagsort stieg eine dichte Rauchwolke auf.

Zu dem vereitelten Angriff bekannte sich die pakistanische Taliban-Organisation Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP). Wie TTP-Sprecher Azam Tariq in einem Telefongespräch sagte, handelte es sich um einen Racheakt für Drohnenangriffe der USA.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!