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Ankommen in DeutschlandSein Name an der Tür

Vor drei Jahren hat unser Autor einen Syrer aufgenommen. Später warf er ihn raus, Karim wurde obdachlos. Nun könnte es für ihn doch noch gut ausgehen.

Karim hat endlich eine eigene Adresse, einen Wohnungsschlüssel, seinen Namen an der Klingel Foto: Pixabay

Zum ersten Mal, seit Karim nach Deutschland gekommen ist, steht sein Name auf einem Klingelschild. Er öffnet seine Wohnungstür, bittet hinein.

Badezimmer, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, alles auf 25 Quadratmetern, klein, aber legal, mit offiziellem Untermietvertrag. Auf dem Boden liegt eine Hantel. Er ist dünn geworden. Kaum noch Bizeps. Doch jetzt trainiert er wieder. Auch Ende Juni, bei 38 Grad. Seinen dunklen Bart hat er mit dem Rasierer exakt getrimmt, in die linke Augenbraue wurden zwei schmale waagerechte Schneisen gefräst, die ihm ein verwegenes Aussehen geben.

Einige Monate vorher, im April, schickt er noch solche WhatsApp-Nachrichten: „Seit einer Woche schlafe ich auf der Straße. Oder im Park. Im habe Schmerzen im Kopf. Ich habe Rückenschmerzen. Seit vier Monaten kein Geld vom Jobcenter bekommen. Weil ich keine Adresse mehr habe. Bitte helf mir.“ Dann das Emoji der betenden Hände.

Ich helfe ihm nicht mehr. Was mich erschreckt. Ein Mensch, den ich seit zweieinhalb Jahren gut kenne, der elf Monate bei mir gewohnt hat, bittet mich dringend um Unterstützung in einer existenzbedrohenden Situation. Doch ich sage Nein. Tatsächlich sage ich noch nicht mal das. Ich beantworte seine Nachrichten nicht.

Mein schlechtes Gewissen hält sich in Grenzen. Ich weiß, warum ich mich so verhalte.

Wir wollten ihm einen guten Start ermöglichen

Karim ist ein Flüchtling aus Syrien, 25 Jahre alt, freundlichen Wesens, doch schwierigen Charakters. Er heißt eigentlich anders. Im Frühjahr 2016, auf dem Höhepunkt der großen Einwanderung, brachte meine Tochter ihn mit nach Hause in unsere Kreuzberger Wohnung. Sie, mein Sohn, meine Ex-Frau und ich haben vieles versucht, um Karim hier einen Start zu ermöglichen. Häufige Termine beim Jobcenter, kiloweise Formulare ausgefüllt, organisieren des Alltags, Geld.

Nach einem knappen Jahr waren wir schwer genervt. Wir hatten den Eindruck: Es tut sich nichts. Karim ging nicht regelmäßig zum Sprachkurs, verhielt sich, als sei das hohe Betreuungsniveau normal, machte aus unserer Sicht zu wenig Anstalten, die Verantwortung für sein neues Leben selbst zu übernehmen. Er belog uns, wir fühlten uns verarscht.

Die Psychologin sagt, er sei traumatisiert. Er will die Wohnung aufgeben. Mach das nicht, rate ich

Und wir waren überfordert. Wir hatten uns auf eine Aufgabe eingelassen, deren Bewältigung viel länger dauerte als angenommen.

Das erste Kapitel dieser Geschichte endete im Frühjahr 2017, indem wir Karim vor die Tür setzten. Wir besorgten ein Zimmer in einer kommerziellen Wohngemeinschaft. Ich lieferte ihn dort ab. Ihm gefiel es nicht. Er drohte mit Suizid. Ich machte mir Sorgen, wollte mich aber auch nicht erpressen lassen. Karim tingelte ein paar Monate von Freund zu Freund. In der Reportage „Karim, ich muss dich abschieben“, schilderte ich die damaligen Ereignisse. Wie ging es weiter?

Nachts verfolgen ihn die Horrorbilder

Erst mal aufwärts. Mit Hilfe von Bekannten findet er eine kleine Wohnung zur Untermiete in Neukölln – Erdgeschoss, dunkler Hof, aber okay. Er lädt mich zum Tee ein, ist stolz, serviert die kleinen Gläser, den Zucker. Es gibt Kekse. Erstmals bin ich bei ihm zu Hause, nicht er bei mir. Er lacht und freut sich. Auf einem Regal in der Küche liegt sein Papierkram. Karim nimmt den Stapel Jobcenter-Formulare in die Hand, blättert, macht den Eindruck, er habe das im Griff. „Morgen schreibe ich dem Amt“, sagt er.

Außerdem sucht sich Karim Arbeit in einem Restaurant im Berliner Hauptbahnhof, wo er die Tische abräumt. Nach einigen Monaten kündigt er, weil ihm Geldverdienen plus Sprachkurs zu anstrengend ist.

In seiner Wohnung fällt ihm die Decke auf den Kopf. Albträume plagen ihn. Seine Mutter, sein Vater und der kleine Bruder wurden 2015 bei einem Raketenangriff getötet – der Anlass zu Karims Flucht. Die Horrorbilder verfolgen ihn. Ist er nachts allein, kann er nicht schlafen. Die Psychologin sagt, er sei traumatisiert. Er will die Wohnung aufgeben.

„Mach das nicht“, rate ich. Die Hälfte der Leute in Berlin lebt allein. Dass es ihnen mal schlecht geht, sie einsam sind, unter Depressionen leiden, ist kein Grund, zu kündigen. Karim sagt dann, dass er mit anderen Menschen zusammenleben möchte. Ich weiß, denke ich, damit sie für dein warmes Nest sorgen. Unser Grundkonflikt.

Die Tochter soll es richten

Vielleicht ist es ein kultureller Unterschied. Wir Eingeborene sind an die relative Kälte der menschlichen Beziehungen in Deutschland gewöhnt. Allein in den eigenen vier Wänden zu wohnen und nicht zu verzweifeln gilt als gesellschaftliche Grundrechenart. Karim dagegen hat glänzende Augen, wenn er das Aufgehobensein in seiner verlorenen syrischen Großfamilie beschreibt. „Zu Hause kommt immer Besuch, oder wir gehen zu unseren Verwandten.“ Cousinen, Cousins, Onkel, Tanten, die Großeltern, Freunde der Eltern – die Familie beschützt und trifft Entscheidungen. Hier muss Karim alles selbst regeln – ein Zustand, dem er zu entfliehen versucht.

So gibt er seine Neuköllner Wohnung weg – und zieht bei meiner 22-jährigen Tochter ein. Karim sei ein guter Freund, der kein Dach über dem Kopf mehr habe, stellt sie fest. Man könne ihn nicht unter Spreebrücken schlafen lassen. Es ist Sommer 2018. Ihre Mutter und ich versuchen, ihr das auszureden, sagen, dass Karim die Menschen danach aussuche, ob er ihnen seine Probleme aufbürden kann. Es nützt nichts – woran ihre Eltern gescheitert sind, soll bei der Tochter jetzt klappen.

In den folgenden Monaten will sie Karim helfen, wieder eine eigene Wohnung zu finden. Sie läuft sich die Hacken ab, vergebens. Er hofft, dass der angenehme Zustand des gemeinsamen Wohnens anhalten möge. Eine Fehleinschätzung: Im Winter 2018 arbeitet meine Tochter an ihrer Bewerbung für das Kunststudium und braucht ihr Zimmer als Atelier. Karim muss ausziehen. So steht er erneut auf der Straße. Mangels fester Adresse stellt das Jobcenter die Zahlung von Hartz IV ein.

Wir treffen uns in einem Café am Kreuzberger Oranienplatz. Ein Sonntagnachmittag im März 2019, es regnet. Karim hat einen braunen Winterschal als Schutz gegen die Nässe um seinen Kopf geschlagen. Hängende Schultern, müder Blick, er trägt zu dünne Klamotten für die Kälte, die draußen herrscht.

In Syrien wartet niemand mehr auf ihn

Er ist jetzt quasi obdachlos, fragt Freunde, ob er ein paar Tage bei ihnen schlafen kann. Der Imam einer Moschee gewährt ihm vorübergehend Zuflucht. Karim bittet mich, sich bei mir anmelden zu dürfen, damit er wieder eine Adresse hat und Geld vom Amt bekommt. Ich frage, warum er nicht nach Syrien zurückkehrt. Seine Heimatstadt liegt im kurdisch beherrschten Norden des Landes, die Kämpfe dort sind vorbei.

„Da ist nichts mehr“, antwortet er. „Meine Oma ist auch gestorben vor Kurzem.“ Und die Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen? Er schüttelt langsam den Kopf und blickt in den Regen.

„Du besitzt zwei Häuser, eins in der Stadt, das andere auf dem Land.“

„Beide sind zerstört.“

„Du verkaufst das eine und baust mit dem Geld das andere wieder auf.“

Ich komme mir schlaumeierisch vor. Sitze im Frieden. Was weiß ich, was in Syrien geht und was nicht?

Karim erklärt, dass er Angst habe, von den Kurden zur Armee eingezogen zu werden. Zudem habe er in seiner Heimatstadt keine Freunde, wie er sie hier gefunden habe. „Ich liebe Berlin.“ Er breitet die Arme aus und lächelt, um zu zeigen, wie ihm das Herz aufgeht, wenn er in Kreuzberg aus der U-Bahn steigt und in das bunte Feierleben an einem Samstagabend eintaucht.

Eines Abends klingelt mein Telefon. Eine junge Frauenstimme: In ihrem Hausflur sitze ein Obdachloser auf der Suche nach einem Schlafplatz, der meinen Namen erwähne. Die Anruferin erinnert sich, vor zwei Jahren meinen Artikel gelesen zu haben, und recherchiert meine Mobilnummer. Was solle sie tun, fragt sie mich. Könne ich ihn nicht aufnehmen, ich kenne ihn doch.

Karim macht Pläne

Diese Geschichte geht einfach immer weiter. Nochmals überschlage ich die Möglichkeiten. Ich habe ein Zimmer frei, seit mein Sohn auf seiner Nach-Abitur-Reise ist. Allerdings wäre das keine Entscheidung für zwei Monate, sondern für zwei, drei oder fünf Jahre. Karim ist ein erwachsenes Kind, das nicht auszieht. Es geht nicht mehr.

Als ich im Juni diese WhatsApp-Nachricht bekomme, wundere ich mich: „Ich bin sehr glücklich. Heute habe ich meine neue Wohnung erhalten. Ich wohne jetzt alleine.“ Ein Freund hat ihm geholfen.

Eine angebrochene Packung Leibniz-Kekse wartet wieder auf dem kleinen Wohnzimmertisch, als ich Karim besuche. Er bietet Fruchtsaft an.

„Wie findest du die Wohnung?“, fragt er.

Es ist hell und aufgeräumt. Die Möbel sind schlicht, aber komplett. Am offenen Fenster trocknet ein T-Shirt, an der Wand daneben hängt ein Foto von meiner Ex-Frau. Der Blick geht hinaus in einen Innenhof mit Rasen, Bäumen und Sträuchern.

„Die Nachbarn sind nett“, sagt Karim, „alles Deutsche.“

„Wie viel kostet ein Netflix-Abo?“, will er wissen.

„Ich habe auch eine Wasserpfeife gekauft.“ Die steht in der Küche auf dem Regal.

Er richtet sich ein, denke ich, er kommt an.

Und er macht Pläne. Er will Fitnesstrainer werden oder als Verkäufer bei Zara am Ku’damm arbeiten.

Nachdem er dem Jobcenter seine neue Adresse mitgeteilt hat, wartet er auf einen Beratungstermin und den Start des neuen Sprachkurses. Was daraus wird? Vielleicht ist es eine Phase – Glück, auf das wieder Unglück folgt. Vielleicht jedoch hat er den Schalter umgelegt.

„Ich habe nicht aufgegeben“, sagt Karim, ballt die rechte Faust und spannt seinen Bizeps an.

„Tschüssi“, grüßt er echt berlinerisch, als er mich zur Tür begleitet.

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11 Kommentare

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  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Immerhin hat die Geschichte ein Happy End.

    Hier in der Kleinstadt haben zwei Drittel der syrischen Flüchtlinge einen Job oder einen Ausbildungsplatz. Das letzte Drittel ist in irgendwelchen Kursen.

    Allerdings ist das hier auch eine Region, in der jeder eingestellt wird, der nicht bei drei auf den Bäumen ist.

    Und, das Highlight: Vor drei Monaten ist das erste deutsch-syrische Baby geboren worden. Die Mutter stammt aus Sachsen.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      "... bezogen im März insgesamt 992.000 Menschen aus den Asylherkunftsländern die Grundsicherung Hartz IV."

      Quelle: www.faz.net/aktuel...ehne-16293564.html

      Und viele Menschen aus den Asylherkunftsländern mit einem Job



      sind allerdings überproportional im Niedriglohnsektor beschäftigt oder durch Menschenverleiher profitabel vermietet.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Ich wollte nur eine schöne Geschichte erzählen.

        Und es ist natürlich klar, dass Einwanderung kein Kindergeburtstag ist. Das war schon immer so.

        Legen Sie sich in die Hängematte und lesen Sie "Das grüne Akkordeon" von Annie Proulx. Dort wird in sehr farbiger Sprache die Einwanderungsgeschichte der USA erzählt.

        Und man lernt: Man muss ein, zwei Generationen Geduld haben. Die Tochter oder der Sohn des von mir oben beschriebenen Babys wird vielleicht Bürgermeister hier. Oder Klima-Katastrophenbeauftragter.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Ich wollte Ihre schöne Geschichte nur ergänzen. Mir wären schöne Geschichten insgesamt auch lieber.

  • Aus dem Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich ähnliche Geschichten. Z.B. auch über das Verhalten der überwiegend jungen, männlichen Migranten beim Sprachunterricht gegenüber Frauen bzw. Lehrerinnen. Dass man ähnliche Geschichten öfter hört, KÖNNTE damit zusammen hängen, dass viele junge Männer mit einschlägig kultureller Sozialisation relativ stark vertreten sind. Immerhin haben sie es im Gegensatz zu Frauen, Kindern, älteren Menschen und Behinderten mit vielen Dollars und enormer Energie geschafft, Europa zu erreichen, um dann feststellen zu müssen, dass sie auch hier nun eine Leistung erbringen müssen, mit der sie sich im Vorfeld nicht auseinander gesetzt haben.



    Wir wären bei der Integration insbesondere dieser Männer deutlich weiter, wenn es in Deutschland eine offene Diskussion geben würde, die offensichtlich aus Angst vor den Rechten permanent torpediert wird. Integration ist nämlich kein verbaler Wettbewerb der Guten, das ist harte Arbeit. Für beide Seiten. Ich weiß das aus eigener Erfahrung.

    • @Rolf B.:

      Haben Sie die letzten Jahre verschlafen?!

      Das Problem mit der Integration von Flüchtlingen wurde doch in der Politik, den Medien, der Wissenschaft, an sämtlichen Stammtischen und in jeder abgeranzten Eckkneipe des Landes rauf und runter diskutiert!

      Es gab nichts, aber auch gar nichts, das nicht hätte ausgesprochen werden können bzw. dürfen, von Frauenfeindlichkeit unter Flüchtlingen über sexuelle Gewalt an einheimischen Frauen, rassistische Flüchtlingsheimbetreiber, korrupte BAMF-Beamte, betrügende Dolmetscher bis hin zu illegalen Abschiebungen, Integrationsverweigerern, Obergrenzen und und und...

      Alle haben mitgemischt, jeder kam zu Wort, egal, ob rechts, links, konservativ, liberal, grün, Deutscher, Ausländer, Einwohner, Flüchtling - eine noch offenere Diskussion kann ich mir kaum vorstellen. Von der ganzen Rumdiskutiererei konnte einem bisweilen ganz schwindelig werden.

      Allein, was nützt die breiteste gesellschaftliche Debatte, wenn sich die politischen Entscheidungsträger am Ende nicht auf gemeinsame Aufnahmeregelungen für Flüchtlinge einigen können? Wenn es keine Einigung über die Verteilung der Menschen gibt? Wenn nicht genügend qualifiziertes Personal vorhanden ist, um die Berge von Asylanträgen abzuarbeiten und ggf. abgelehnte Bewerber in ihre Heimat zurückzuschicken? Wenn selbst gut ausgebildete und gesetzestreue Migranten aufgrund von bürokratischen Irrwegen keinen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten? Wenn der deutsche Nachbar keinen Bock auf einen Afghanen in der Wohnung nebenan hat? Wenn niemand darauf achtet, dass die unzähligen, mit Steuergeldern finanzierten Integrationsdienste qualifizierte Leute einstellen, die sich nicht nur nen dicken Benz zulegen wollen, sondern ein ehrliches Interesse an der Flüchtlingsarbeit haben?

      Das wahre Problem ist nicht, dass nicht offen genug diskutiert wird, das Problem ist, dass nicht genug Konkretes getan wird. So ist Integration doch von vornherein zum Scheitern verurteilt...

      • @Grandiot:

        Offensichtlich haben Sie in den letzten Jahren nur an den Stammtischen in den Kneipen um die Ecke gesessen, wo das Scheitern der Integration offensichtlich keine Frage war. Ich habe aber nicht von Stammtischen gesprochen. Natürlich meinte ich diejenigen, die Meinungen beeinflussen und aus Angst vor den Rechten Probleme insbesondere mit jungen, männlichen Migranten klein schreiben, die dann natürlich auch nicht gelöst werden können.

        • @Rolf B.:

          Es ist doch alles längst hinreichend bekannt: Ob die Medien das nun groß oder klein schreiben, die Politiker es offen aussprechen oder hinter verschlossenen Türen einander zu flüstern, das Bewusstsein, dass dieses Land ein massives Problem mit der Integration junger, männlicherer Migranten hat, dürfte mittlerweile sogar der letzte Medienverweigerer erlangt haben. Der Nutzen, den Sie sich von einer klareren Benennung der Probleme durch ... ja durch wen eigentlich? ... vermutlich erhoffen, dürfte folglich marginal und bestenfalls kosmetischer Natur sein...

          • @Grandiot:

            Man kann Probleme nur lösen, wenn man sie offen auf den Tisch legt. Da dies nicht der Fall ist, werden sie auch nicht gelöst.

    • 0G
      06831 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Zustimmung für diesen Beitrag.

  • Es ist eben wirklich gar nicht so einfach in unserer Gesellschaft, in der das Individuum sich (fast) ganz alleine um sich selbst kümmern muss, zu überleben, wenn man in einer Gesellschaft groß geworden ist, wo die Familienstrukturen viel Halt geben. Ich arbeite mit Wohnungslosen und kenne ähnliche Probleme junger Afghanen, die in Deutschland nur sehr schwer zurecht kommen. Diese direkte deutsche Art Dinge sehr ehrlich zu kommunizieren ist auch für viele ungewohnt. So weit ich es verstanden habe wird im arabischen längst nicht so direkt komuniziert - es ist eher ein blumiges umschreiben und wenn jemand nicht die "Wahrheit" sagt, sollte man das nicht unbedingt als Lügen identifizieren - manche Dinge sagt man in anderen Gesellschaften eben nicht oder nicht so direkt. Dass das zu Konflikten führen kann ist klar.