Angriffe auf Cherson in der Ukraine: Nebelkerzen und Raketeneinschläge

Ein angebliches Gesprächsangebot per Boten in der Ukraine sorgt für Aufregung. Unterdessen gehen die Kämpfe in Cherson weiter.

Militärs bereiten einen Abschuss vor.

Vorbereitung zum Abschuss: ukrainische Militärs in der Nähe von Saporischschja Foto: reuters

Es sind uneindeutige Nachrichten, die aus dem südukrainischen Cherson nach außen dringen: Auch am Donnerstag gingen hier die russischen Angriffe gegen die Ukraine weiter. Am Dienstag seien auf dem Gebiet nach Angaben des ukrainischen Generalstabs 12 Raketen niedergegangen. Der im August eingeleitete ukrainische Rückeroberungsversuch von Cherson scheint ins Stocken geraten zu sein. Grund dafür sei schlechtes Wetter, so Verteidigungsminister Oleksiy Reznikov gegenüber Fox News.

Unterdessen schaffen die russischen Besatzer alles, was ihnen wichtig erscheint, vom Stadtzentrum Chersons auf dem rechten Dnipro-Ufer zum linken Dnipro-Ufer. Diese linke Seite des Flusses scheint den Angreifern vorerst sicher.

In der Nacht zu Mittwoch sind Saporischschja, Kupjansk und Druschkowka beschossen worden. Angriffe gab es auch auf russisch kontrolliertes Gebiet. Zwölf Treibstofftanks seien im Gebiet Donezk nach Beschuss in Flammen aufgegangen, melden die Behörden der „Volksrepublik Donezk“. So haben die russischen Besatzer einem Bericht des von ihnen eingesetzten Verwaltungschefs Wladimir Saldo zufolge nicht nur das Denkmal von Fürst Potemkin aus Cherson weggebracht, sondern auch seine sterblichen Überreste. Auch die Verwaltung der Region habe man auf das linke Ufer evakuiert, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti Kirill Stremousov, einen von den Russen eingesetzten Gouverneur der Region.

Dementi ließ nicht lange auf sich warten

Für Aufregung sorgte unterdessen auch eine gemeinsame Pressekonferenz des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit dem Präsidenten von Guinea-Bissau, Umaro Sissoco Embaló. Embaló sagte, er habe Selenski eine mündliche Botschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin mitgebracht, den er am Vortag getroffen hatte. Ein Dialog, so der afrikanische Gast, sei für das weitere Vorgehen wichtig.

Selenski entgegnete, wenn Russland den Dialog fördern wolle, könne es nicht gleichzeitig die ukrainische Infrastruktur sprengen. Und wenn man die Beziehungen „entblockieren“ wolle, könne man doch schon mal mit der „Entblockierung“ des Schwarzen Meeres beginnen, schlug Selenski vor.

Einen halben Tag später, am Donnerstag, dementierte Dmitri Peskow, Sprecher von Putin, sodann, dass Embaló eine Botschaft für Selenski auf den Weg gegeben habe.

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