Angriff auf ein Dorf in Mali: Fast 100 Tote
In Mali wurden fast 100 Zivilisten getötet. Ob Terroristen die Tat begangen haben oder ethnische Spannungen der Grund sind, ist noch unklar.
„Es werden alle Maßnahmen getroffen, um die Täter dieses Blutbades festzunehmen und zu bestrafen“, erklärte die Regierung. Die Sicherheitskräfte in den Gebiet würden sofort verstärkt. Bei dem Angriff wurden demnach auch mehrere Häuser in Brand gesteckt und zahlreiche Tiere getötet. Eine Selbstverteidigungsmiliz der Dogon namens Dan Na Ambassagou verurteilte den Angriff als eine „Kriegserklärung“. Weder der Staat noch die internationale Gemeinschaft kümmerten sich um die Bevölkerung, hieß es weiter.
„Die Schwelle des Unerträglichen ist erreicht: es ist Zeit für einen landesweiten Aufschrei“, erklärte der Chef der UN-Friedensmission Minusma in Mali, Mahamat Saleh Annadif. Die UN verurteilten diesen Akt „unbeschreiblicher Barbarei“ auf das Schärfste. Die Minusma unterstütze nun die Sicherheitskräfte in dem betroffenen Gebiet.
Im Zentrum des Landes kommt es wegen ethnischer Spannungen immer wieder zu Gewalt; häufig spielt dabei auch der Kampf um die seltenen Weidegründe und Äcker in der trockenen Sahelzone eine Rolle. Im März waren bei einem Angriff auf ein anderes Dorf im Zentrum des Landes mindestens 130 Menschen getötet worden. Mali gehört einem UN-Index zufolge zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.
Die Bundeswehr beteiligt sich mit rund 1000 Soldaten an der UN-Friedensmission zur Stabilisierung Malis und einem EU-Ausbildungseinsatz. Im Norden und im Zentrum des Landes sind zahlreiche islamistische Terrorgruppen aktiv. Einige von ihnen haben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen, andere wiederum al-Qaida. Sie greifen häufig örtliche oder internationale Sicherheitskräfte an, große Angriffe auf Dörfer hingegen gelten als selten.
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