piwik no script img

Angriff auf Gay-Pride-Parade in BiałystokMit Steinen und Flaschen

Die Aktivist*innen werden in der Stadt im Nordosten attackiert. Aufgeheizt wurde die Stimmung im Land auch durch Worte von ganz oben.

Hier blieb es friedlich, scharfe Kritik gab es aber trotzdem: Gay-Pride im Juni in Warschau Foto: dpa

Warschau AFP/taz | Hooligans haben eine Gay-Pride-Parade in der polnischen Stadt Białystok angegriffen. Mehrere Gruppen attackierten die rund 800 Teilnehmer*innen des Marsches am Samstag mit Steinen, Böllern und Flaschen, wie die Polizei mitteilte. Auch die Beamten, die den Umzug absicherten, wurden demnach angegriffen.

Auf Twitter waren zahlreiche Berichte von verletzten Pride-Demonstrant*innen zu lesen. In Videos waren außerdem Szenen zu sehen, die wie regelrechte Hetzjagden auf Aktivist*innen aussahen. Viele Twitter-Nutzer*innen zeigten sich am Wochenende solidarisch mit den Betroffenen und lobten den Mut der Demonstrant*innen.

Empfohlener externer Inhalt

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen:

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Es war das erste Mal, dass Menschen in der Stadt im Nordosten Polens für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen auf die Straße gingen. Die Demonstrant*innen schwenkten Regenbogenfahnen und Transparente mit Aufschriften wie „Liebe ist keine Sünde“.

Katholische und nationalistische Gruppen hatten unterdessen rund 40 Gegenkundgebungen in Białystok organisiert.

Der Umgang mit der LGBT-Community wird in dem traditionell katholischen Land vor der Parlamentswahl im Herbst kontrovers diskutiert. Der Chef von Polens rechtsnationalistischer Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jarosław Kaczyński, hatte Homosexuelle im April als „Bedrohung“ für sein Land bezeichnet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare