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Angeklagter US-Milliardär Jeffrey EpsteinFBI untersucht möglichen Suizid

Der überraschende Tod Jeffrey Epsteins in seiner Gefängniszelle wirft viele Fragen auf. Nun wird ermittelt, wie es dazu kommen konnte.

Gerichtszeichnung vom 15. Juli 2019: Jeffrey Epstein neben seinem Anwalt Martin Weinberg Foto: ap

New York dpa | Das FBI hat Ermittlungen aufgenommen im Fall des Todes von Jeffrey Epstein. Der US-Unternehmer, der bestens in elitären Zirkeln vernetzten war, war am Samstagmorgen tot in seiner Gefängniszelle gefunden worden. Neben den Untersuchungen der Bundespolizei leitete Justizminister William Barr auch interne Ermittlungen im Ministerium in die Wege. Dabei wird es vermutlich auch darum gehen, wie Epstein – der wegen sexuellen Missbrauchs minderjähriger Mädchen angeklagt war – allem Anschein nach gleich zweimal versuchen konnte, sich zu suizidieren.

Barr teilte mit, er sei entsetzt darüber, dass Epstein nach einem „offenkundigen Suizid“ in seiner Zelle in einem Bundesgefängnis in New York leblos aufgefunden wurde. „Herr Epsteins Tod wirft ernste Fragen auf, die beantwortet werden müssen.“ Mitarbeiter des Gefängnisses in Manhattan hatten die Leiche des Ex-Investmentbankers am Samstagmorgen gegen 6:30 Uhr Ortszeit in der Zelle entdeckt.

Hilfe durch Telefonseelsorge

Wenn Sie Suizidgedanken haben, sprechen Sie darüber mit jemandem. Sie können sich rund um die Uhr an die Telefonseelsorge wenden (08 00/1 11 01 11 oder 08 00/1 11 02 22) oder www.telefonseelsorge.de besuchen. Dort gibt es auch die Möglichkeit, mit Seel­sor­ge­r*in­nen zu chatten.

Der Skandal um den Unternehmer bot seit seiner Festnahme Anfang Juli reichlich Zündstoff: Die Staatsanwaltschaft in New York warf dem 66-Jährigen vor, Dutzende minderjährige Mädchen missbraucht zu haben. Der Geschäftsmann habe zwischen 2002 und 2005 in New York und Florida einen illegalen Sexhandelsring aufgebaut, hieß es in der Anklageschrift.

Einige Mädchen seien erst 14 Jahre alt gewesen und mit großen Summen Bargeld angelockt und dazu verleitet worden, weitere Mädchen heranzuschaffen. Die Ermittler berichteten, sie hätten bei Durchsuchungen in Epsteins Anwesen in Manhattan Hunderte Nacktbilder gefunden.

Wegen Suizidgefahr beobachtet – aber nur kurz

Epstein wies die Vorwürfe zurück und plädierte auf nicht schuldig. Der Termin für den Prozessbeginn wurde vorläufig auf den 8. Juni 2020 festgelegt. US-Medien spekulieren, dass ein Prozess weitere Prominente schwer belastet hätte. Epstein zeigte sich gerne öffentlich mit Stars und hatte unter anderem – zumindest zeitweise – Kontakte zum heutigen Präsidenten Donald Trump, Ex-Präsident Bill Clinton und Prinz Andrew aus Großbritannien.

Einer von Epsteins Anwälten, Marc Fernich, gab Berichten zufolge den Staatsanwälten, den Opferanwälten und den Medien eine Mitschuld am Tod seines Mandanten.

Eine drängende Frage für die Ermittler wird nun sein, ob das Gefängnispersonal seine Aufsichtspflicht womöglich vernachlässigte. Epstein war schon im Juli mit Markierungen am Hals bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden worden. Die „New York Times“ berichtete, Gefängnisbehörden hätten schon damals wegen des Verdachts eines Suizidversuches ermittelt.

Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf einen Gefängnisvertreter, Epstein sei in der Haftanstalt zwar in einer besonderen Einheit mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen untergebracht gewesen. Er habe aber nur eine Zeit lang unter besonderer Beobachtung wegen möglicher Suizidgefahr gestanden.

Epstein war 2008 einen Deal mit der Staatsanwaltschaft eingegangen und so einem Bundesverfahren wegen Missbrauchsanschuldigungen entgangen. Er bekannte sich schuldig und saß ohne Verfahren vor einem Bundesgericht eine Gefängnisstrafe von 13 Monaten ab. Zugestimmt hatte dieser Regelung auch der damalige Staatsanwalt in Florida, Alexander Acosta. Nach den neuen Vorwürfen gegen Epstein trat Acosta von seinem mittlerweile angetretenen Amt als US-Arbeitsminister zurück.

US-Präsident Donald Trump hatte sich im Juli von Epstein distanziert. Er habe vor langer Zeit einen Streit mit ihm gehabt und sei kein Fan von ihm. In einem Interview mit dem „New York Magazine“ 2002 hatte Trump Epstein dagegen als „großartigen Mann“ beschrieben. Damals sagte der noch nicht politisch aktive Immobilienmogul: „Es wird sogar erzählt, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich. Und viele von denen sind eher von der jüngeren Sorte.“

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7 Kommentare

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  • Unfassbar, dass so etwas passieren konnte. Es sei denn es sollte. Kann man wirklich so unfähig sein? Gestern gab es jedenfalls garantiert bei vielen ein erleichtertes Aufatmen.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Und so beginnen die Verschwörungstheorien. Denn es trumpetet ja schon auf Twitter ... die Clintons haben Epstein ermordet, weil er die Pizzaria aus der die Clintons mit Obama ihren Kinderpornoring betreiben, mit Mädchen belieferte.

      • @Michael Garibaldi:

        Wer sich selbst verletzt hat, muss überwacht werden.

        • @Sven Günther:

          Das wurde er ja zunächst auch. Das stellt aber noch keinen Zusammenhang mit dem Selbstmord und der Tatsache her, dass dieser für viele natürlich sehr nützlich ist.

          Wer sich wirklich ernsthaft fragen muss, ob Bill Clinton oder Donald Trump "Nein" zu Sex mit Minderjährigen Mädchen in einem "Lolita-Bomber" sagen, lebt ja imo nicht auf dem selben Planeten, wie ich. ;)

          Ob einer der beiden aber tatsächlich über die Macht verfügt Epstein umbringen zu lassen.....



          Über die Macht ihn unbeaufsichtigt zu lassen verfügen vermutlich beide.

          • @Michael Garibaldi:

            Ich habe nirgends behauptet, dass Jeffrey Eppstein umgebracht wurde.

            Aber wir reden hier über einen 66 jährigen, der auf der Sonnenseite des Lebens zu Hause war. Es stand eine Haftstrafe im zweistelligen Rahmen im Raum. Er hat noch 2018 versucht, Leute mit sechstelligen Summen zu bestechen.

            Es geht hier um eine wichtige menschliche Quelle, die nun versiegt ist, weil man nicht entsprechend darauf geachtet hat.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Das ist eigentlich nicht so unfassbar.

      Da arbeiten jetzt keine Leute mit 6 stelligen Gehältern, wenn da mal eine entsprechend unterfütterte Ansage kommt, ihr geht jetzt mal 2 Stunden Kaffee trinken, was glauben Sie was die Jungs dann machen.

      Das war kein erleichtertes Aufatmen, das waren Felsstürzevon den Herzen einiger Herren.

  • Liebe Tazis: redigieren!