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Angeblich gestorbener Flüchtling in BerlinTodesfall bisher nicht bestätigt

In Berlin soll ein Flüchtling nach langem Warten am Lageso verstorben sein. Obwohl alle Kliniken befragt wurden, konnte der Fall nicht bestätigt werden.

Warten am Lageso: Flüchtlinge stehen an – aber auch ein Statement eines Flüchtlingshelfers wurde erwartet. Foto: dpa

Berlin dpa | Ein Fall eines toten Flüchtlings hat sich nach Angaben der Senatsverwaltung nicht bestätigen lassen. „Wir haben alle Aufnahme-Krankenhäuser abgefragt“, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales am Mittwoch. „Dort gibt es keine Informationen darüber.“

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, sämtliche Einsätze des Rettungsdienstes in dem entsprechenden Zeitraum seien geprüft worden – allerdings ohne Ergebnis.

Das Bündnis „Moabit hilft“ hatte mitgeteilt, dass ein 24-Jähriger in der Nacht gestorben war. Zuvor habe er tagelang vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) angestanden. Ein Helfer habe den stark fiebernden Mann zu sich nach Hause geholt.

Wegen seines schlechten Zustandes sei er von einem Krankenwagen abgeholt worden. Er starb den Angaben zufolge auf dem Weg in eine Klinik.

Der Flüchtlingshelfer, der im Internet vom angeblichen Tod eines Asylbewerbers in Berlin berichtet hat, will sich zunächst nicht mehr äußern. Laut dem Bündnis „Moabit hilft“ habe er in einer SMS mitgeteilt und darin auch erklärt, sich noch früh genug an die zuständigen Behörden wenden zu wollen. Sein Telefon sei ausgeschaltet, und auch die Tür öffne er nicht. Die Polizei klingelte nach eigenen Angaben ebenfalls vergeblich.

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9 Kommentare

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  • „Zu einem Zeitpunkt, zu dem die Faktenlage längst nicht geklärt war.“ fingen die Massenmedien am 4.1. an, über die Vorfälle am Kölner Hauptbahnhof in der Silvesternacht zu berichten. So schrieb es die taz in einem Debattenaufruf zum Thema „Medien in der Köln-Debatte

    Wer sagt, was relevant ist“.

    Ok, vier Tage sind schon eine lange Zeit aber auf gute Recherche wartet man gerne. Und auch in diesem Fall hätte ich mich gefreut, wenn die taz sich die Zeit genommen hätte, die dpa-Meldung zu prüfen, bevor sie sie mit dem reißerischen Titel „Desolate Zustände am Berliner Lageso

    Flüchtling offenbar an Kälte gestorben“ übernimmt.

  • Ich meinte den ersten Artikel "Desolate Zustände am Berliner Lageso - Flüchtling offenbar an Kälte gestorben" - da war leider kein Hinweis auf ein "angeblich".

  • irgendwie hoffe ich ja dass es ein fake ist wie dieser messerangriff letztens. auf jedenfall besser als ein toter 24jähriger!

  • Warum schreibt hier die taz nicht auch von einem "angeblichen Todesfall" - wie im Fall "Lisa" von einer "angeblichen Vergewaltigung"?

    Aber wie es scheint, differenziert die taz hier genau:

    - auf der einen Seite ein Fall, den die russische Regierung zur Propaganda missbraucht - hier kann nicht genug hinterfragt werden (zu Recht!)

    - auf der andere Seite übernimmt man einfach die Aussage einer Person, notabene unbestätigt - und titelt "Flüchtling offenbar an Kälte gestorben", was schon eine Tatsache und eine Schuldzuweisung impliziert.

     

    So traurig die Geschichte ist, und so sehr ich den betroffenen Familie mein Beileid wünsche: die journalistische Sorgfalt, die die taz immer so hochhält, scheint nur dann angebracht, wenns in die gewünschte politische Richtung geht...

    • @Blacky:

      Oben steht doch "Angeblich gestorbener Flüchtling in Berlin"?

    • @Blacky:

      Schauen Sie mal ganz oben in die Überschrift: Da steht "angeblicher Todesfall".

  • Fieber und Schüttelfrost. Die Beschreibung klang nach Malaria. Da kann das Lageso und die Medizin nicht viel machen.

     

    Wer Malaria hat, in Westafrika fast jeder, der liegt einmal im Jahr im Fieberdilirium. Das kann tödlich ausgehen, wobei die Letalität nicht so hoch ist. Machen kann man dagegen mit Hausmitteln nur wenig außer man weist sofort ins Krankenhaus ein. Da erfolgt dann üblicherweise eine Behandlung mit Chinin und ergänzenden fiebersenkenden Maßnahmen, auch auf Verdacht sinnvoll. Leider ist in Deutschland die Kenntnis um diese Alltagskrankheit nicht weit verbreitet und auch die meisten Ärzte haben keine Kenntnis von Tropenmedizin oder fürchten Ansteckungen.

    • @Ansgar Reb:

      Das ist doch Quatsch. Jeder allgemeine Arzt ist über Malaria informiert, schon allein auf Grund der Tatsache seine Patienten bzgl. Auslandsreisen entsprechend informieren zu können und zu müssen.