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Anetta Kahane tritt nicht an

BERLIN ddp/taz ■ Anetta Kahane bewirbt sich nicht um das Amt der Ausländerbeauftragten in Berlin. Sie wolle nicht als „Spielball der Stasi-Debatte fungieren“, sagte die 48-Jährige gestern. Sie habe nie bestritten, als Studentin zwischen 1974 und 1980 als IM für die Stasi gearbeitet zu haben. Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) hatte Kahane ungeachtet ihrer am Dienstag bekannt gewordenen früheren Stasitätigkeit für das Amt favorisiert. Kahane sollte die Nachfolge von Barbara John antreten, die im kommenden Jahr in den Ruhestand geht. Allerdings hatte Kahane, die sich seit Jahren mit ihrer antirassistischen Arbeit in den neuen Ländern einen Ruf erworben hat, schon vor ihrem Stasi-Outing nicht allzu euphorisch auf das Job-Angebot reagiert und sich Bedenkzeit erbeten.

Kritik an der DDR-Vergangenheit Kahanes, die derzeit Geschäftsführerin der Regionalen Arbeitsstellen für Ausländerfragen (RAA) in Berlin ist, kam von der CDU. Dagegen zweifelte die SPD an ihrer fachlichen Eignung. Zudem stieß auf Unverständnis, dass sich die Senatorin auf Kahane festlegte, obwohl es weitere Bewerber geben soll. JAGO

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