Amoklauf in Schweizer Betrieb: Mehrere Tote bei Schiesserei
Im Betrieb des Holzverarbeiters Kronospan nahe Luzern ist es zu einer Schiesserei gekommen. Laut der Polizei gab es mehrere Tote und Schwerverletzte.
LUZERN taz/dpa | Schüsse haben mehrere Menschen in einem Schweizer Unternehmen getötet. Es habe bei dem Vorfall am Mittwoch auch mehrere Schwerverletzte gegeben, teilte die Polizei von Luzern mit. Der Zwischenfall ereignete sich kurz nach 9 Uhr auf dem Firmengelände.
Erinnerungen an das brutale Attentat von Zug vom 27.September 2001 werden wieder wach. Damals stürmte ein Amokläufer den Zuger Kantonsratssaal, erschoss 14 Personen und richtete sich schließlich selbst.
Augenzeugen sprechen von fünf Toten. Der Menznauer Gemeindepräsident Adrian Duss kann die Schreckensnachricht noch nicht fassen: „Ich bin sehr erschrocken. Wir sind fassungslos, dass so etwas in unserer Gemeinde passiert ist. Momentan fehlen uns aber noch genaue Details, was sich in der Firma zugetragen hat“, sagt er gegenüber Radio24. Ein Reporter vor Ort spricht von schlimmen Szenen. Die Stimmung sei „gespenstisch“, die Angehörigen der Toten und Schwerverletzten würden im Moment informiert.
Rega mit drei Helikoptern im Einsatz
Wie Urs Wigger, Mediensprecher der Kantonspolizei Luzern, gegenüber Tagesanzeiger.ch mitteilte, sei die Polizei mit einem Grossaufgebot vor Ort, der Einsatz laufe. Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega flog insgesamt vier Schwerverletzte in zwei verschiedene Spitäler, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Die Polizei hat für die Angehörigen der Mitarbeiter eine Hotline eingerichtet. Am Mitwochnachmittag wollte sie eine Pressekonferenz einberufen. Das Gebiet wurde grossräumig abgesperrt.
Produktion gedrosselt
Kronospan ist auf die Herstellung und Veredelung von Holzwerkstoffen spezialisiert. Der Hauptsitz des Grossbetriebs ist in Österreich. Im Luzerner Menznau sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, 280 von ihnen leisten Schichtarbeit.
Die Firma gab heute bekannt, dass sie die Produktion in Menznau trotz guter Auftragslage habe drosseln müssen. Grund sei ein Rundholzmangel wegen der schlechten Erntebedingungen im Herbst, wie der Willisauer Bote schreibt.
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