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Alternatives Kulturzentrum Hasi in HalleAbhängig von der SPD

Dem vor fast drei Jahren besetzten Haus droht ein Räumungsurteil. Die Politik könnte helfen, doch die SPD blockiert bislang eine Lösung.

Anlaufpunkt für viele: die Hafenstraße sieben – HaSi Foto: Capuze e.V.

Halle taz | Auf der großen Holzterasse im Hof des Kulturzentrums Hasi sitzen vier Linke und verzweifeln an der SPD. Wieder einmal ist ihr Projekt akut bedroht, in das sie seit der Besetzung Anfang 2016 so viel Zeit und Energie gesteckt haben. Auch weil die Sozialdemokraten im Stadtrat dem alternativen Kulturort in der Hallenser Hafenstraße 7 ihre Unterstützung versagen, könnte am Freitag ein Gericht die Räumung beschließen.

Noch deutet in der Hasi nichts auf ein baldiges Ende hin. Die Terrasse, die man über eine steile Treppe erreicht und von der man an einer gehissten roten Fahne vorbei ins weitläufige Gelände schaut, ist mit Tischen und Stühlen vollgestellt. Drei Sommer haben Robin, Micha, Klaas und Joana, allesamt Mitbegründer des Projekts, hier schon verbracht. Wenige Tage vor dem drohenden Ende trinken sie in der Oktobersonne Espresso.

„Wir wollen das Projekt weiterentwickeln, statt immer nur Abwehrkämpfe zu führen“, sagt Robin Müller, der sich um die Pressearbeit des Nutzervereins Capuze e.V. kümmert. Schon im Februar hätten sie das Gelände räumen sollen, machten aber einfach weiter. Auch wenn nun das Gericht gegen sie entscheiden sollte, werden sie die Hasi wohl nicht freiwillig aufgeben.

Gemeinsam zählen die vier auf, was das Projekt bietet: Eltern-Kind-Cafè, Spielabend, Jam-Session und Volksküche finden wöchentlich statt. Der Sportraum mit den vier Boxsäcken wird für Selbstverteidigungskurse genutzt, im Bandproberaum im Keller kann sich jeder ans Schlagzeug setzen oder eine Gitarre zur Hand nehmen. Es gibt einen Seminarraum und eine Nähwerkstatt. Jeder Quadratmeter des zweigeschossigen Backsteingebäudes wird genutzt.

Auf dem verwinkelten Gelände finden sich ein auch noch ein Gemüsegarten, eine Fahrradwerkstatt und eine selbst gebaute Halfpipe. Während des Gespräches sind aus dem Amphitheater plötzlich Trommelklänge zu hören. Eine Gruppe von Nachbarn trifft sich zum Capoeira-Kurs.

Die vier Hasi-Mitbegründer, allesamt eher 30 als 20 Jahre alt, sind stolz auf das, was sie geschaffen haben. Mehrere hundert Menschen nutzen die Angebote regelmäßig. „Schade ist nur, dass Stadt und Wohnungsbaugesellschaft nicht den Wert dieses Projekts sehen“, sagt Micha, ein sportlicher Mann mit einer einzelnen Dreadlock-Strähne.

Klage der Eigentümerin

Die städtischen Wohnungsgesellschaft HWG, Eigentümerin des Geländes, hatte den im Januar ausgelaufenen Nutzungsvertrag nicht verlängert und klagt auf Räumung. Zudem hat sie einzelne ihr bekannte Personen wegen Hausfriedensbruch angezeigt. Bereits am Freitag könnte das Landgericht im Sinne der Eigentümerin entscheiden.

Die Linken berufen sich dagegen auf die vertragliche Zusage der HWG, „wohlwollende Gespräche“ über einen neuen Vertrag zu führen. Dazu jedoch sei es nie gekommen. Ihr Kaufangebot über 50.000 Euro wurde abgelehnt. Wegen des Denkmalschutzes des baufälligen Hauses und eines mit Schadstoffen verseuchten Bodens hat die Stadt den Wert auf Minus 200.00 Euro taxiert. Die Gesellschaft hofft dennoch darauf, das Grundstück zu einem hohen Preis verkaufen zu können.

Verhindern könnte das noch der Stadtrat, ausgestattet mit einer stabilen linken Mehrheit. Schon zweimal allerdings verhinderte die SPD eine politische Lösung. Im vergangenen Dezember scheiterte ein Antrag zur Anmietung des Geländes durch die Stadt an den SPD-Abgeordneten. Da halfen auch eine Demonstration mit 500 Menschen, eine Liste mit ebenso vielen Unterschriften oder Solidaritätsschreiben aus der Nachbarschaft nichts.

Im Februar stimmte die Mehrheit der Sozialdemokraten dann gegen einen Antrag, der die HWG per Gesellschaftsanweisung dazu verpflichtet hätte, die Hasi an ihre Nutzer zu verkaufen. Was Micha daran besonders ärgert: „Die SPD entzieht sich dem Diskurs.“ Bis heute wissen die Hasi-MacherInnen nicht, warum ihnen die SPD-Abgeordneten die Unterstützung verwehren, während Linke, Grüne und die Fraktion Mitbürger für Halle, aus deren Reihen auch der Oberbürgermeister kommt, für sie eintreten.

Der Stadtrat soll helfen

Das Hasi-Plenum hat die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. Im November will der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Stadtrat, Hendrik Lange, eine weitere Initiative starten. Auf Anfrage der taz bestätigte er: „Wir haben einen Antrag in Planung, der dafür sorgen soll, dass ein mögliches Räumungsurteil nicht sofort vollstreckt wird.“ Stattdessen solle es ein „moderiertes Gespräch zwischen HWG und Capuze e.V.“ geben.

Damit dieser Brückenschlag erfolgreich sein kann, müsste sich die SPD zumindest enthalten. Immerhin genießt Lange auch bei ihnen Vertrauen: SPD, Grüne und Linke haben sich auf ihn als gemeinsamen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr geeinigt.

Wenn alles nichts nützt, können die Hasi-Gegner triumphieren: Einige direkte Nachbarn, die sich mit Anzeigen und Beschwerden gegen das linke Projekt stark machen, die Rechtsextremisten der Identitären Bewegung, die in Halle ein eigenes Hausprojekt haben oder die CDU. Deren Innenminister in der sachsen-anhaltinischen Landesregierung, Holger Stahlknecht, hatte mit falschen Behauptungen über linksextremistische Gruppen und vermeintliche Anschlagspläne, die in der Hasi geschmiedet würden, Stimmung gegen das Projekt gemacht.

Anfang des Jahres musste bereits ein linkes Hausprojekt in Halle aufgeben. Micha, der seit 2001 in Halle wohnt, beobachtet seit mehreren Jahren, wie alternative Räume in der Stadt verschwinden. „Mit der Besetzung der Hasi hatten wir es gewagt, dem Schrumpfen etwas entgegenzusetzen“, sagt er. Die Arbeit gegen den Verlust des Projekts bezeichnet er als „Kraftakt“. Seine Energie würde er lieber in den Aufbau eines Schulgartens auf dem Gelände stecken.

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13 Kommentare

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  • zu 3)

    Können Sie es bitte mal mit Argumenten und nicht nur mit Behauptungen versuchen? Nochmals, im Gegensatz zur SPD hat die HaSi mehrmals zum Dialog mit verschieden Menschen, Institutionen und Parteien aufgerufen und auch an ihnen Teil genommen (Zuletzt übrigens letzten Freitag mit dem Neuen Theater und den Franckeschen Stiftungen). Jetzt ist die interessante Frage, warum es mit vielen städtischen Akteuren erfolgreiche Dialoge gibt und warum das mit der SPD Stadtratsfraktion nicht möglich ist. Na klar, liegt bestimmt an der HaSi. Wie gesagt, mein Tipp: Lesen sie mal den Erlebnisbericht einer Aktivistin aus der HaSi, welche bei einem Gespräch mit der SPD Stadtratsfraktion dabei war. Er dieser Bericht befindet sich auf unserem Blog.

    zu 4)



    Und ich würde das Gegenteil behaupten. Weil die meisten Leute in Halle andere Probleme haben als die HaSi. Aber wie Sie selber sagen, ist das Spekulation (mit der Sie übrigens begonnen haben).

    zu 7.)



    Im Gegensatz zur SPD Stadtratsfraktion hat sich die HaSi bemüht, verschiedene Optionen aufzumachen. Das ist um einiges mehr als die SPD Stadtratsfraktion, welche immer und immer wieder auf dem einen Vorschlag rum reitetet, den sie eingebracht hat, der aber gleichzeitig das Aus des Projektes bedeuten würde.

    NOCHMALS. Ausweichobjekte, welche es überhaupt nicht gibt, ist kein Kompromiss, sondern der eindeutige Beweis, dass man das Projekt sterben lassen will, aber man nicht bereit ist, dafür auch die Verantwortung zu übernehmen.

    Wie gesagt, gehen sie mal raus und fragen Sie mal den Stadtgarten, das LaBim, die Rockstation, wie das so ist mit Ausweichobjekten in Halle.

  • Zu 3



    Ihre Antwort zeigt leider Ihr mangelndes Interesse an einer fairen Debatte!



    Zu 4



    Auch die Abstimmung ob man nicht gegen den Verbleib wäre, würden Sie in Halle verlieren, aber das ist Spekulation ...



    Zu 6



    Aber das ist doch kein Kompromiss!!! Sondern nur Ihre durch ein paar Zutaten veränderte Grundforderung.

    Ende Gelände, sprechen Sie mich hier in Halle an, wenn Sie an einem wirklichen Meinungsaustausch interessiert sind.

    Gute Nacht!

  • Lieber Herr Wend,

    1.) Nach meinem Kenntnisstand war das eine eine reguläre Fraktionssitzung und das zweite lediglich eine Abstimmung. Übrigens bezüglich des Verlaufs der Fraktionssitzung finden Sie aktuell auf unserem Blog einen Erlebnisbericht einer Aktivistin, welche bei einer Fraktionsitzung zugegen war.

    2.) So wie das LaBim, die Rockstation, der Stadtgarten Glaucha? Eine sehr schöne Perspektive. Übrigens die Rockstation hat nach 5 Jahren Suche jetzt aufgegeben, mit den Worten "das mit dem Besetzen scheint jedenfalls erfolgsversprechender als das legale Suchen auf dem Immobilienmarkt".

    3.) Um uns dann anzuhören, dass die SPD "gute Gründe" hat, aber sie diese uns leider nicht mitteilen kann?

    4.) Wow, wow, wow harter Tobak. Lassen Sie das nicht SozialarbeiterInnen hören, dass Sie wollen, dass diese zukünftig für umsonst arbeiten sollen.

    5.) Vorsicht, Vorsicht Herr Wend. Ich glaube, wenn Sie eine solche Umfrage zur SPD durchführen würden, wäre die Quote nicht besser. Aber darum geht es nicht. Sie verstehen da etwas falsch. Die Mehrheit muss die HaSi nicht am Standort unterstützen, sie muss lediglich nicht dagegen sein. Das ist der Fall

    6.) Mediation mit den AnwohnerInnen + Weisung des Stadtrats zum Kauf der H7 durch capuze e.V. zum 50.000 fachen des städtischen Gutachtens (Übrigens von uns gab es insgesamt 4 Vorschläge - Von der SPD Stadtratsfraktion nur einen - Soviel zur Kompromissfähigkeit)

    LG

  • Sehr geehrter Herr Federlein,

    1. Vertreter der HASI waren mindestens zwei mal in unserer Fraktionssitzung. Ansonsten leide ich wohl an Halluzinationen.

    2. Wenn Sie bereit sind einen anderen Standort zu nutzen, dann wird Sie die SPD-Fraktion dabei unterstützen. So war auch unser Antrag im Stadtrat gemeint.

    3. Sie können jederzeit auf mich oder unsere Fraktionsmitarbeiter zukommen, um einen Gesprächstermin zu bekommen.

    4. Die SPD Fraktion übernimmt sehr wohl politische Verantwortung für diese Stadt. Sie dürfen gerne einmal zur Sitzung z.B. meines Jugendhilfeausschusses kommen. Ihr Kommentar betreffs Sozialarbeiter ist ziemlich undifferenziert oder anders gesagt unqualifiziert.

    5. Wir können gerne in dieser Stadt - und auch AFD-bereinigt - eine Umfrage starten, wer HASI an seinem jetzigen Standort unterstützt. Dann könnten wir auch den Vorwurf des "lügens" an mich klären.

    6. Eine Grundvoraussetzung für eine gute Demokratie ist Respekt und Kompromißfähigkeit. Wie lautet Ihr Kompromissangebot?

    Mit freundlichen Grüßen aus Halle

    Dr. med. D. Wend, SPD



    Mitglied des Stadtrates

  • Kommentar Teil 3 von Farin Federlein

    7.) Und wenn Herr Wend – oder irgendjemand anderes in der SPD - möchte, dass in der Neustadt oder in der Silberhöhe oder irgend woanders in Halle sozialarbeiterische Tätigkeit nach ihren Vorstellungen erfolgen soll, dann soll sie ausfinanzierte Stellen dafür schaffen!!!



    Da verkennt Herr Wend gewaltig etwas. Die Freiwilligen in der HaSi vollführen zwar aufgrund ihres sozialen Selbstverständnisses auch so etwas wie Sozialarbeit, dennoch ist es eine bodenlose Frechheit seitens der SPD den Menschen, welche sich freiwillig und unentgeltlich engagieren, auch vorzuschreiben, wofür und wo sie ihre Freizeit zu opfern haben. Soviel Entfernung zur Realität muss man echt erst einmal aufbringen.

    8.) Herr Wend, ihnen ist das „Runtermachen der SPD“ unverständlich. Darf ich daran erinnern, dass die SPD Stadtratsfraktion 3 Anträge zur Rettung der HaSi im Stadtrat durchfallen lassen hat. Eine Begründung warum sie so gehandelt hat, gabt es natürlich nicht, bzw. heißt es nur „Wir können uns dazu nicht äußern, weil es in im nicht öffentlichen Teil beschlossen wurde. Aber wir haben GUTE Gründe“. Die SPD Stadtratsfraktion entzieht sich somit dem politischen Diskurs und der Verantwortung.

    Und sie Herr Wend verstehen nicht, dass die Menschen wütend auf die SPD sind? Ernsthaft? Wie sehr kann man sich überhaupt der Realität verweigern?

    Die SPD sollte endlich aus ihrer Trotzecke kommen und politische Verantwortung für diese Stadt übernehmen. Dann gibt es auch einen Lösungsweg.

  • Kommentar Teil 2 von Farin Federlein

    4.) Es ist bezeichnend dass Linke, Grüne und Mitbürger regelmäßig zu Gesprächen bereit stehen und sogar in der HaSi vorbeikommen. Was macht eigentlich die SPD in dieser Zeit? Wie viel Fraktionäre der SPD waren eigentlich im letzten halben Jahr in der HaSi um Lösungen vorzuschlagen, weil sie das Projekt für wichtig halten?

    5.) Und dauernd diese Mär von der Nachbarschaft. Ja es gibt Menschen in der Nachbarschaft, welche dem Projekt feindlich gegenüberstehen. Wundert es, dass bei 25% AFD in Sachsen-Anhalt dies auch die direkte Nachbarschaft betrifft und nicht jeder Freund/Freundin ist? Gleichzeitig darf man auch nicht vergessen, dass ein Teil dieser Nachbarschaft vor Ort Immobilien besitzt und dieser Teil ein klares Interesse daran hat, dass die Immobilienpreise in der Hafenstraße steigen. Es gibt aber auch viele NachberInnen, welche die HaSi in der Hafenstr. 7 als richtig und wichtig finden. Davon zeugen die Transparente in der Straße, davon zeugt die Nachbarschafts-Soli-Gruppe, davon zeugen die vielen positiven Stimmen aus der Nachbarschaft während der Stadtratssitzung vom letzten Februar. Wer hier – wie Herr Wend – der Meinung ist, die Nachbarschaft wäre gegen das Projekt HaSi lügt.

    6.) Übrigens Herr Wend, die HaSi kommuniziert nach wie vor, dass sie auch weiterhin an einer Aussprache mit den wenigen kritischen Stimmen aus der Nachbarschaft interessiert ist. Die AktivistInnen aus der HaSi hatten hier sogar vor geraumer Zeit sogar als Mediatorin vorgeschlagen. Dazu hat sich die SPD dann nie wieder geäußert. Ich wiederhole: Das Angebot zur Aussprache mit der Nachbarschaft steht immer noch. Es liegt nur an der SPD und den NachberInnen, dass es losgehen kann.

  • Der Kommentar von Detlef Wend zeigt deutlich das Problem der SPD mit der Realität.

    1.) Möge her Wend doch mal aufzählen, welche von den angebotenen Objekten für die Hasi als Ausweichobjekt in Frage kommen. Also so, dass man mit allen Projekten umziehen kann.



    Z.T. wurden der HaSi ja Objekte angeboten, die längst anderen Vereinen angeboten wurden und überhaupt nicht mehr verfügbar waren. Die Stadt anzuweisen nach Ersatzobjekten zu suchen, über die diese gar nicht verfügt, zeigt hier nur, dass die SPD Stadtratsfraktion Solidarität heuchelt, aber selbst keinen Finger krumm machen will. Man ist das Problem HaSi ganz komfortabel los indem man es der Stadt übergibt.

    2.) Und wir reden hier von einer sehr begrenzten Anzahl verfügbarer Ausweichobjekte, weil die Stadt nichts mehr in ihrem Besitz hat. Wie schwierig die Lage mit Ausweichobjekten ist, zeigt ja der Fall des LaBims. Die haben über ein Jahr nach einem Ausweichobjekt gesucht und mussten ihren Verein in 2 unterschiedliche Projekte aufteilen, weil sie keinen Platz gefunden haben, um beide zusammen fortzuführen. Oder man betrachte die aktuelle Situation des Stadtgartens Glaucha. Die finden auch keinen Ersatz. Und die brauchen nicht einmal eine Immobilie um ihr Projekt fortzuführen.

    3.) Her Wend schreibt, dass die HaSi „mehrfach zu Fraktionssitzungen eingeladen worden“ ist. Dies ist so nicht wahr. VertreterInnen der HaSi waren genau zu EINER Fraktionssitzung der SPD und das war auch nur möglich, weil die VertreterInnen der HaSi im Vorfeld darum gebeten haben. Das Resultat der Fraktionssitzung: Die SPD Stadtratsfraktion interessiert die HaSi nicht. Man hatte den Eindruck, dass sie am Liebsten schnell das Thema wechseln möchte. Dort war nichts „offen und zugewand“.

  • Kommentar Teil 2 von Detlef Wend



    Mitglied der SPD Stadtratsfraktion in Halle,

    ... aber offensichtlich kennen sich die Identitären mit der deutschen Gesetzgebung besser aus. Obwohl von der Mehrheit der Stadtgesellschaft abgelehnt, haben wir keinen rechtlichen Hebel sie loszuwerden. Ich halte es für ein pubertäres Gehabe, dass - weil man eben Links ist - das gute Recht habe eine Immobilie gesetzwidrig zu besetzen und dann mit der Behauptung "wir sind doch die Guten" auf hemmungslose Unterstützung hofft. Damit tut man der 'Linken Sache" einen absoluten Bärendienst. Und sofern diese Begrifflichkeiten überhaupt noch passen, sehe ich mich auch eher links!



    Die pubertäre Halsstarrigkeit und das Runtermachen der SPD bei vorherigem arroganten Auftritten in deren offen und zugewandten Fraktionssitzung ist mir unverständlich. Und ebenso unverständlich ist mir dieser fehlerhaft recherchierte Artikel. Da bin ich von der TAZ doch eigentlich Besseres gewohnt.



    HASI sollte aus seiner Trotzecke kommen, dann gibt es auch einen Lösungsweg!

  • Hier hat Herr Peter erschreckend schlecht recherchiert. Die SPD Fraktion im Halleschen Stadtrat entzieht sich keineswegs der Diskussion. Vielmehr sind die HASI Vertreter mehrfach zu unseren Fraktionssitzungen eingeladen worden. Bei den Gesprächen entstand allerdings eher der Eindruck mangelnder Kommunikationsbereitschaft von HASI, bishin zur Realitätsverweigerung. Die SPD verschließt sich überhaupt nicht dem Anliegen von HASI. Allerdings haben Sie es leider geschafft es sich mit den Anwohnern ziemlich restlos zu verkrachen. Unsere Fraktion hat sich eingehend mit allen Beteiligten auseinandergesetzt und ist zu der Überzeugung gekommen, dass HASI sich gerne weiter engagieren kann und soll, aber bitte nicht an diesem Standort. Halle bietet viele Möglichkeiten um diesem Engagement Raum zu geben. Die auch vom Oberbürgermeister unterstützte Suche nach alternativen Standorten scheiterten an Hasis ausgesprochener Kompromisslosigkeit. Der Gipfel der Argumentation war die Ablehnung eine Standortes im Ortsteil Silberhöhe, einem sozialen Brennpunkt. "Da man sich gegen Rechts engagiere, laufe man Gefahr Opfer von Übergriffen zu werden" Da frag ich mich wo bleibt den da der ökosozioalternative Mut. In diesem Stadtteil gibt es ein offenes Jugendhaus "Blauer Elefant" des Deutschen Kinderschutzbundes. Ich bin dort zufällig im Vorstand engagiert und frage mich was sollen unsere Sozialarbeiter/innen dazu sagen. Offensichtlich haben die mehr Mut als HASI. Als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses von Halle, einer Stadt mit ausgesprochen hohen Anteil von Kinderarmut und sozialen Verwerfungen, bin ich gut in unsere freie Trägerszene der Sozial- und Jugendarbeit vernetzt. Die Behauptung von Hasi Anlaufpunkt für Bewohner des Stadtteiles Halle-Neustadt zu sein, wird von diesen stark bezweifelt...



    Trotz allem halte ich das Engagement von HASI hier in Halle für einen unterstützenswerten Teil unseres Spektrums. Und ganz bestimmt schützenswerter als die bedrohlichen Identitären....

    • @Detlef Wend:

      Sehr geehrter Herr Wend. Ich verstehe ihre Kritik, kann aber einige Punkte nicht so stehen lassen. Nach meinen Wissensstand und bei einem Überblick über die FB Seite der Hasi werden immer wieder Gesprächsangebote an Sie gemacht auch an die sich gestört gefühlten Anwohner. Beides wurde nach meinem Wissen nach dem letzten Satdtratsantrag nicht wahrgenommen bzw von den Nachbarn auch nach fast 3 Jahren nicht. Auch kenn ich die Silberhöhe und wie dort mit Leute ungegangen wird die “Links” aussehen, auch wenn die "Brigade Halle", die am stärksten in der Silberhöhe auftritt, nicht mehr so aktiv ist, wäre ein Umzug der Hasi in dieses Gebiet der Anstoß diese rechtsradikaleTruppe wieder zu beleben. Oder schauen sie sich doch mal die Reaktion auf die von dem Neonazi Sven Liebich angestachelte und von der MZ befeuerte Verschwörungstheorie um "die Hasi II" an ? Egal wo das Projekt hingeht Neonazis und "besorgte Bürger" werden dagegen mobil machen. Daher kann ich verstehen warum die Hasi nicht umzeihen will.



      Auch ihr Vergleich mit dem "Blauer Elefant" hingt sehr stark, denn den politisch "neutrale" Kinderschutzbund, der bezahlte und unbezahlte Engagierte hat, mit einem linken komplett ehrenamltiche organisierten Projekt zu vergleichen ist gewagt. Wie stellen sie sich das vor ? Dass die Leute aus Giebichenstein, Neustadt, Halle Ost mal schnell um einen ehrenamtlich Theaterkurs zu geben, bei Wind und Wetter in die Silberhöhe radeln ?



      Wenn die Hasi in die Randbezirke von Halle soll, bräuchte das Projekt bezahlte Arbeitskräfte, Der Verein kann sich das nicht leisten, die Stadt Halle nach meinen Kenntnisstand auch nicht oder Irre ich mich ? Liegt noch Geld im Topf um 2 volle Stellen zu bezahlen ohne einem anderen Verein etwas weg zu nehmen ? Wenn nicht werden hier coole Projekte gegen einander ausgespielt, dass halte ich für gefährlich.

      Wenn Sie ein Gesprächsangebot machen gehe ich fest davon aus dass die Leute in der Hasi darauf eingehen. Ich kann das Treffen auch initieren.

  • "Gemeinsam zählen die vier auf, was das Projekt bietet: Eltern-Kind-Cafè, Spielabend, Jam-Session und Volksküche finden wöchentlich statt. Der Sportraum mit den vier Boxsäcken wird für Selbstverteidigungskurse genutzt, im Bandproberaum im Keller kann sich jeder ans Schlagzeug setzen oder eine Gitarre zur Hand nehmen. Es gibt einen Seminarraum und eine Nähwerkstatt. Jeder Quadratmeter des zweigeschossigen Backsteingebäudes wird genutzt.



    Auf dem verwinkelten Gelände finden sich ein auch noch ein Gemüsegarten, eine Fahrradwerkstatt und eine selbst gebaute Halfpipe. Während des Gespräches sind aus dem Amphitheater plötzlich Trommelklänge zu hören. Eine Gruppe von Nachbarn trifft sich zum Capoeira-Kurs."

    Ein "linkes Projekt"? Klingt eher nach Volkshochschule und Hobbykeller. Das gesamte beschriebene Angebot dieses sogenannten Kulturzentrums erscheint vollkommen harmlos-unpolitisch und könnte auch problemlos von Leuten genutzt werden, die alles andere als links sind. Und dafür besetzen Linke ein Haus?!

  • Übrigens gibt es jetzt eine Online-Petition mit der die HaSis für den Erhalt ihres soziokulturellen Zentrums kämpfen. Wer unterstützen mag kann dies gerne unter www.openpetition.d...-in-der-hafenstr-7

  • 9G
    90118 (Profil gelöscht)

    wer hat uns verraten - sozialdemokraten!



    die spd arbeitet sich traditionell an ihrem größten feind mit blick nach links ab. siehe 1918, weimarer republik...